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Rhein-Hunsrück

Stagnation bedeutet Rückschritt

Jahrzehntelanger Ärger und unendliche Diskussionen, in erster Linie basierend auf der Unterschiedlichkeit der bestehenden Kreisgrößen – immerhin gab es zwischen 18 und 59 Vereine je Kreis – hatten endlich ein Ende, als beim Verbandstag am 8. Mai 1998 die neue Gebietsreform nach monatelanger Vorbereitung verabschiedet wurde. Fortan wurde auf der Ebene des rheinländischen Tischtennisverbandes (TTVR) statt wie bisher in 12 Tischtenniskreisen nunmehr in 8 Tischtennisregionen der sportliche Wettkampf um den kleinen weißen Ball geführt.

Neben dieser Gebietsreform, die mit einer weitsichtigen Strukturreform der nicht mehr zeitgemäßen Gremieneinteilung und -besetzung gekoppelt wurde, beschritt unser Verband noch vor dem Jubiläumsjahr 1999 - dem Jahr des 50-jährigen TTVR-Bestehens - einen gewichtigen Meilenstein in der Verbandshistorie.

Bereits wenige Jahre nach Umsetzung dieser Änderungen lässt sich auch aufgrund kleinerer Nachbesserungen ohne Übertreibung erkennen, dass mit diesem mutigen Schritt die Basis für den Fortbestand des rheinländischen Tischtennissports ins neue Jahrtausend gelegt wurde.

Zwischenzeitlich sind erste Stimmen nicht überhörbar, die aufgrund der aktuellen Zeitumstände mit stetigem Rückgang der Aktivenzahlen und auch dem schwindenden Interesse an der Ausübung unverzichtbarer Ehrenämter  eine neue „Gebiets- und Verwaltungsreform“ einfordern. Im Extremfall ist sogar eine erneute Halbierung der vorhandenen Regionen durch sach- und zweckorientierte Zusammenlegungen und Umstrukturierungen nicht mehr fern jeglicher Vorstellungskraft…

Auswirkungen im "Rhein-Hunsrücker-Land"

Für den Altkreis Rhein-Hunsrück, der sich ausgangs der 60-er Jahre aus den einstmals selbständigen Kreisen St. Goar und Simmern bildete, hatte die Reform jedoch nur geringe Auswirkungen. Gerne begrüßten die Verantwortlichen einige neue Akteure von der Mosel, die sich für einen Anschluss ins Reich des Schinderhannes entschieden. Der TuS Rhaunen (Kreis Birkenfeld) bat um Fortsetzung der der (mittlerweile über 25-jährigen) Spielgemeinschaft mit dem TuS Kirchberg. Ein Wunsch, dem mit Freuden entsprochen wurde.

Führungspersönlichkeiten

Überhaupt lässt sich für unsere Region, mit der benachbarten Eifel übrigens die kleinste auf Verbandsebene, insgesamt eine gemächliche Kontinuität erkennen, was sich beispielsweise auch in der geringen Anzahl der verantwortlichen Führungspersonen wiederspiegelt.

Zunächst war im Kreis Simmern August Rheingans aus Argenthal der erste Mann im heimischen Tischtennis. Bis in die späten 1950er Jahren wurde das Führungsamt noch als„Kreisfachwart für Tischtennis“ betitelt. Durch private Gründe bedingt musste Rheingans im Jahr 1952 kürzer treten. Für kurze Zeit führte Theodor Schauder aus Ravengiersburg den Kreis und leitete die Kreismeisterschaften im Oktober 1952 in Rheinböllen. Ab 1953 übernahm dann wieder August Rheingans das Amt bis er im Mai 1955 aus beruflichen Gründen zurücktrat. (Vielen Dank an Fritz Weikusat für die Bilder der beiden).

Ihnen folgte mit Hans Jungfer ein sportliches Aushängeschild aus Rheinböllen, der fortan für annähernd zwei Jahrzehnte als Kreisvorsitzender das regionale Zepter hielt, bevor der Tod es ihm im Jahre 1977 gewaltsam entriss.

Am Rhein wurde laut Chronik der DJK Oberwesel erst am 13.August 1956 in Bacharach der Tischtenniskreis St.Goar gegründet. Wolfgang Wermter wurde zum Sportwart und Spielleiter gewählt. Nach der Gebietsreform traten dann die Mannschaften aus den beiden damaligen Kreisen ab der Saison 1970/71 im Rhein-Hunsrück-Kreis an.

Mit dem Rhaunener Günter Fickus rückte ein Kreischef in das Spitzenamt nach, der sein Amt mit großem Engagement bis zu seinem Rücktritt im Jahr 1991 führte. Verschiedene Unstimmigkeiten, die insbesondere auf einigen „unglücklichen“ Entscheidungen der übergeordneten Verbandsführung basierten, führten den Kreis in eine ernste, aber glücklicherweise nur vorübergehende Krise.

Die Spielrunde 1991/92 hatte längst begonnen und noch immer agierte der heimische Tischtenniskreis führungslos. Endlich fand sich Ende September 1991 mit dem Bopparder Hans-Josef Strack ein neuer Vorsitzender. Da auch sein Simmerner Weggefährte Klaus Korn als Sportwart und stellvertretender Kreisvorsitzender seine Erfahrungen in die Amtsführung einbrachte, gelang es dem Duo recht schnell, „ruhigere Fahrwasser“ im Rhein-Hunsrück-Kreis zu finden. Leider verstarb der „stille Schaffer“ Hans-Josef Strack allzu früh im Jahre 2004.

Beim Regionstag 2005 in Buchholz wurde mit der Wahl des neuen Regionsvorsitzenden Jürgen Johann, ebenfalls wie sein Amtsvorgänger im Rheinstädtchen Boppard wohnhaft, ein Generationenwechsel eingeläutet.

Leistungssport

Spielstärkster Verein ist unverändert der VfR Simmern, dessen Spitzenteam seit Jahren erfolgreich oberhalb der Verbandsebene ins Wettkampfgeschehen eingreift. Auch bei den Damen ist der VfR Simmern momentan die Nummer 1 in der Region.

Immer wieder gelang es „heimischen Eigengewächsen“, auch überregional auf südwestdeutscher und nationaler Ebene für Aufsehen zu sorgen und die Rhein-Hunsrück-Farben würdevoll zu vertreten. Beispielsweise seien die Zelluloid-Artisten Klaus Schmittinger, Johannes Pörsch, Andreas Fahning, Melanie Jost, Egon und Ursula Schwickert, Alex Nicolay, Markus Streicher, Dennis und Kevin Johann, Tony Tran, Sonja Lauf, Colin Heow, Kevin und Layla Eckmann und Enrico Liesenfeld genannt.

 

Dank

Gedankt sei an dieser Stelle allen aktiven und auch inaktiven Akteuren, allen Funktionären auf Vereins- und Regionsebene, den Staffelleitern,  unseren Schiedsrichtern, den Trainer- und Betreuerstäben, den engagierten Elternteilen und allen Freunden unseres Sports, ohne deren „Zusammenspiel“ die Ausübung unseres geliebten Hobbys in der derzeitigen Form wohl nicht denkbar wäre.