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19. Tischtennis Senioren – WM in Las Vegas

 

An der Senioren – WM in Las Vegas vom 18. - 24. 06. nahmen ca. 4000 Spielerinnen/Spieler aus 98 Nationen teil.

Im riesigen Convention Center wurde in einer Halle an 200 Tischen gespielt, außerdem gab es zusätzlich noch 48 Trainingstische. Gigantisch – wie alles in Las Vegas.

Bei den Damen wurde in 10, bei den Herren in 11 Altersklassen gespielt. Bei den Herren gab es eine Klasse Ü90, an der 10 Spieler teilnahmen! Viele klangvolle Namen aus früheren Profizeiten waren in den Teilnehmerfeldern zu finden: u. a. Jörg Roßkopf, Jörgen Persson, Erik Lindh, Olga Nemes, Zoran Kalinic, Chen Weixing, Li Yuxiang, Istvan Jonyer, Ding Yi, die auch schon früher anläßlich der Internationalen Stadtmeisterschaften und dem Deutschland-Cup in Trier an den Start gingen.

Zum 11. Mal bei einer WM am Start war auch Gerd Hilgert (TTV Speicher e. V.) in der Klasse Ü65, wo 350 Teilnehmer gemeldet hatten. Im Doppel mit seinem Partner Gerhard Blob (Lampertheim/Hessen) wurde der 1. Platz in der Vorrundengruppe nach Siegen über Yu/Zhang (CHN) mit 3:1, gegen die Brasilianer Gesualdi/Werneck Villaca mit 3:1, und nach 0:2 Satzrückstand gegen die favorisierten Amerikaner Mack/Mc Queen mit 3:2 (-11, -9, +8, +7, +11) erkämpft. Nach einem Sieg gegen die Japaner Shimizu/Sueyoshi mit 3:0 und einem tollen 3:0 (+6, +9, +10) Sieg gegen die starken Amerikaner Burton/Whiddon, standen die Beiden, wie bei der WM 2016 in Alicante und der EM 2017 in Helsingborg, unter den letzten 16. Dort war gegen die beiden US – Chinesen Chan/Du beim 1:3 (-8, -6, +9, -7) Endstation. Hilgert/Blob hatten Probleme mit den Aufschlägen der beiden Penholderspieler, boten aber eine starke Gegenwehr, die leider nicht belohnt wurde.

Im Einzel musste der Eifeler in der Vorrundengruppe gegen den Japaner Kainuma antreten, den er mit 3:0 (+7, +5, +13) besiegen konnte.

Anschließend wurde der US – Chinese Chao nach 1:2 Rückstand noch mit 3:2 bezwungen, nachdem Gerd Hilgert sich besser auf dessen Aufschläge und die sehr gute Vorhand einstellen konnte. Dann kam es zum Aufeinandertreffen mit dem Einzelweltmeister von 1975 und dem zweifachen Doppelweltmeister Istvan Jonyer aus Ungarn. Was keiner für möglich hielt trat ein: Gerd Hilgert schaffte die Sensation und besiegte nach sehenswertem Spiel und tollen Ballwechseln vor vielen Zuschauern den haushohen Favoriten Istvan Jonyer mit 3:0!!! Hart umkämpft der erste Satz mit 13:11, dann wie im Rausch der zweite Satz mit 11:3, letztendlich der dritte Satz mit 11:6. Da der US – Chinese mit 3:1 ebenfalls gegen Jonyer gewann, schied dieser schon in der Vorrunde aus - nicht zu glauben.

Die vielen ungarischen Zuschauer trauten ihren Augen nicht, dass ihr Idol ausgeschieden war, gratulierten den Gewinnern aber äußerst fair. Nach dem Spiel unterhielten sich Istvan Jonyer und Gerd Hilgert noch sehr lange über alte Trierer Turnierzeiten, Zeitungsberichte und damalige Teilnehmerlisten wurden angeschaut (Jonyer gewann in Trier 1979 + 1980). Man hatte sich über 30 Jahre nicht gesehen und viel zu erzählen.

Ein freudiges Wiedersehen gab es auch mit seinem Doppelpartner in Las Vegas Attila Szeri, der früher einige Jahre in Daun und ein Jahr in Wittlich spielte.

An die Leistung der Vorrunde konnte (warum auch immer) Gerd Hilgert im ersten Spiel der Hauptrunde nicht anknüpfen und verlor unnötig mit 1:3 (-9, -6, +7, -10) gegen den unorthodox spielenden Amerikaner Mike Inger.

Was schrieb Ian Marshall, der Öffentlichkeits Manager der ITTF: Erinnere dich immer an diesen Tag, dies ist besser als eine Medaille. Ein denkwürdiger Moment in Las Vegas für Chao und Hilgert, den sie nie vergessen werden.

Die nächsten Ziele des „Oldies“ aus Speicher/Trier sind die EM 2019 in Budapest (Wiedersehen mit Jonyer?) und die WM 2020 in Bordeaux.