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Öffentlichkeitsarbeit  

Nach 50 Tagen: Marcel Mareien zieht erste Bilanz als Präsident des RTTVR

Jubiläum im kommenden Jahr ist bereits jetzt großes Thema – gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen

Koblenz. Am 9. September ist Marcel Mareien auf dem Verbandstag in Dichtelbach zum neuen Präsidenten des Tischtennisverbands Rheinland-Rheinhessen (RTTVR) gewählt worden. Wir ziehen gemeinsam mit ihm eine Bilanz der ersten 50 Tage im neuen Amt.

 

RTTVR: Herr Mareien, ganz allgemein: Wie verliefen die ersten 50 Tage als RTTVR-Präsident?

„In einem Wort: Entspannt. Ich  habe in den zurückliegenden zweieinhalb Jahren als Vizepräsident Sport im Verband ja bereits tief einsteigen können. Deshalb brachten die ersten 50 Tage als Präsident für mich auch relativ wenig Neues. Ich kenne das Team, ich kenne die Abläufe. Neu ist für mich lediglich der Aufgabenbereich Personal. Und aktuell ist natürlich der Kontakt zum DTTB besonders eng, da in drei Wochen der Bundestag mit einer möglichen Neuwahl ansteht. Ich befinde mich im Hinblick auf diese Großveranstaltung mit den anderen Landesverbänden in einer intensiven Kennenlernphase.“

 

RTTVR: Nicht neu kennenlernen mussten Sie hingegen aufgrund Ihrer bisherigen Tätigkeit im RTTVR das Team der Geschäftsstelle und die meisten Funktionäre in Rheinland und Rheinhessen. Dennoch: Wie groß war für Sie persönlich der Sprung vom Vizepräsident Sport zum Präsident des RTTVR?

„Der Sprung war sehr klein, da ich in der jüngsten Vergangenheit auch bereits sehr eng mit Felix Heinemann zusammengearbeitet habe. Daher war ich ohnehin schon in meinen jetzigen Aufgabenbereich des Personalmanagements relativ stark eingebunden. Er hat mir diesen Übergang sehr leicht gemacht.“

 

RTTVR: Bei Ihrer kurzen Ansprache beim Verbandstag sagten Sie, dass der RTTVR künftig mehr denn je Dienstleister für die Vereine sein soll. Außerdem haben Sie versprochen, die Digitalisierung intern vorantreiben zu wollen. Was konnten Sie hiervon in den ersten 50 Tagen bereits anstoßen?

„Um die Qualität der Serviceleistungen noch weiter zu verbessern, wurden erste Gespräche mit dem Personal der Geschäftsstelle geführt. Außerdem stellen wir Strukturabläufe neu auf. Im Bereich der Digitalisierung haben wir eine Bestandsaufnahme gemacht und neue Systeme an den Start gebracht. Dazu zählen unter anderem ein Rechnungsfreigabesystem und ein Programm für digitale Unterschriften. In Zusammenarbeit mit einem Steuerberater sind wir außerdem gerade dabei, die digitalen Rechnungsbuchungsprozesse anzupassen, transparenter zu gestalten und zu verschlanken.“

 

RTTVR: Wenn man jahrelang im Verband tätig ist, lernt man die Mitstreiter zwangsläufig gut kennen. Wie gut werden Sie von Ihren teils langjährigen Weggefährten in der neuen Rolle als Präsident akzeptiert?

„Wir hatten und haben innerhalb des Präsidiums ein sehr gutes Verhältnis und alle sehen mich auch weiterhin als den Marcel an, den sie kennen. Gleichzeitig werde ich in meiner zwangsläufigen Führungsrolle akzeptiert und ich bin mir sicher, dass wir in den kommenden drei Jahren eine hervorragende Zusammenarbeit aufs Tablett bringen werden.“

 

RTTVR: Das offizielle Wahlergebnis vom Verbandstag spricht ja ebenfalls diese Sprache. Auch wenn einer den Ton vorgeben muss, geht in einem Sportverband wie dem RTTVR dennoch nichts ohne Teamwork. Was ist Ihnen bei der Zusammenarbeit im Team besonders wichtig?

„Wir haben geklärt, dass die Fachbereiche stärker autark arbeiten sollen. Die Fachbereiche mit einem zugeordneten hauptamtlichen Mitarbeiter sind für mich die Teams, die die fachbezogene Arbeit an der Basis machen. Natürlich weiß ich über die Hauptthemen dort Bescheid, greife aber nicht ein. Denn ich weiß, dass dort überall kompetente Menschen am Werk sind. Mein Team ist letztendlich das Präsidium, mit dem ich übergeordnete Themen bearbeite. Diese Aufteilung ist mir besonders wichtig, um die Arbeitsbelastung für jeden Einzelnen in einem zu bewältigenden Maß zu halten.“

 

RTTVR: Stichwort Arbeitsbelastung: Wie sehr ist das Präsidentenamt ein Full-Time-Job neben Ihrem Hauptberuf?

„Der RTTVR hat bekanntlich keinen Geschäftsführer, diese Aufgabe obliegt dem Präsidium.  Daher ist mein Arbeitsaufwand vergleichbar mit einem Midijob. In meiner Position sind es etwa 40 bis 60 Stunden im Monat. Gerade kommt da vielleicht noch die eine oder andere dazu, da wir uns in den kleinen Landesverbänden zum anstehenden DTTB-Bundestag austauschen. Diese Zeit  investiere ich gern und ganz ehrlich: Mit weniger Engagement würde es auch nicht funktionieren.“

 

RTTVR: Wie können Sie es sich leisten, so viel Zeit für den Verband zu opfern? An Sitzungstagen kommen da ja auch gut und gerne mal 10 Stunden oder mehr zusammen?

„In meinem Hauptberuf im Vertrieb werde ich an einer einzigen Zahl am Jahresende gemessen. Wie und wann ich diese Zahl erreiche, spielt keine Rolle. Daher kann ich meine Zeit flexibel einteilen und mir teilweise auch große Freizeiten, beziehungsweise Arbeitszeiten für den Verband erlauben.“

 

RTTVR: Wofür investieren Sie, neben den eben bereits angesprochenen Hauptzielen, aktuell die meiste Zeit?

„Sehr weit oben steht hier unser 75-jähriges Verbandsjubiläum im Juli kommenden Jahres. In der entsprechenden Arbeitsgruppe war ich bereits vor meiner Wahl zum Präsidenten tätig. Die Gruppe ist weiterhin sehr aktiv, wir haben bereits zu 95 Prozent eine Chronik stehen und werden im nächsten Jahr auch zwei Feste ausrichten. Viel mehr will ich hierzu noch nicht verraten, aber dieses Projekt braucht definitiv auch einiges an Aufmerksamkeit.“

 

RTTVR: Wir können also festhalten, dass Sie bereits jetzt  - nach 50 Tagen im neuen Amt – sehr gut beschäftigt sind. Erlauben Sie mir eine letzte Frage: Wie gut sehen Sie den RTTVR für die Zukunft aufgestellt?

„Der Verband ist meines Erachtens sehr gut aufgestellt, alle Präsidiumsmitglieder sind sehr aktiv. Im Vergleich zu den anderen, kleinen Landesverbänden, sind wir mit unserer Geschäftsstelle schon sehr professionell unterwegs. Wir sind definitiv zukunftsfähig, auch wenn wir natürlich noch an dem ein oder anderen Schräubchen zu drehen haben. Mein großer Wunsch oder mein Traum bleibt es zudem, irgendwann in Rheinland-Pfalz einen einzigen Tischtennisverband zu haben.“

 

RTTVR: Also ein Anschluss der Pfalz an den RTTVR?

„Ich sage ja: ein Wunsch. Auch jetzt funktioniert die Zusammenarbeit aber bereits hervorragend. Ich bin mehrfach in der Woche mit den Kollegen aus der Pfalz im Austausch, das Verhältnis ist sehr gut. Auch mit dem saarländischen Verband stehe ich in engem Kontakt.“

 

Das Gespräch führte:

Tim Saynisch