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Johannes Willeke verpasst Medaille bei Deutschen Schülermeisterschaften nur knapp

Bei den Deutschen Meisterschaften der Schüler (U15) gelang den Startern des Rheinlands zwar kein Medaillengewinn, allerdings konnte man durchweg mit guten Leistungen überzeugen.

Bei den Schülerinnen starteten Alina Gehlbach und Ilsa Krebs (beide TTC Mülheim-Urmitz/Bhf.) beide als klare Außenseiterinnen in ihren Vorrundengruppen. Gehlbach konnte in ihrer ersten Partie gegen die Regionalligaspielerin Charlotte Schönau (WTTV) sogleich mit 2:0 in Führung gehen und war der Sensation nahe, musste sich schließlich jedoch mit 3:2 geschlagen geben, da ihre Gegnerin die anfängliche Nervosität ablegte und die Schwäch der Mülheimerin konsequenter anspielte.

In den beiden anderen Gruppenpartien gegen Jele Strotz (Ba-Wü) und Sifan Sissi Pan (HTTV) gelang ihr zwar kein weiterer Satzgewinn, allerdings zeigte sie eine durchaus ansprechende Leistung und schied erhobenen Hauptes aus dem Wettbewerb aus.

Ilsa Krebs musste in der Gruppe zunächst zwei 0:3 Niederlagen hinnehmen, allerdings präsentierte sie sich in der Partie gegen Naomi Pranjkovic (BTTV), der späteren Deutschen Meisterin in Einzel und Doppel, schon ordentlich und konnte stellenweise mithalten. „Ilsa konnte die schwierigen Aufschläge von Naomi gut zurückspielen und hat es immerhin geschafft, dass ihre Gegnerin etwas lauter werden musste“, lobte sie auch Betreuer Dennis Johann. Gegen Amelie Fischer (Ba-Wü) war sogar etwas mehr drin, doch nach den zwei knappen ersten Sätzen (13:15 und 10:12) war Krebs im letzten Satz mit 4:11 chancenlos.

Davon nicht entmutigt gelang ihr jedoch im abschließenden Einzel ein 3:2 Erfolg über Melinda Maiwald (WTTV), bei dem sie schnell mit 2:0 in Sätzen führte, dann jedoch den Satzausgleich hinnehmen musste, ehe sie vor dem Entscheidungssatz von Dennis Johann bestens eingestellt wurde und diesen deutlich mit 11:5 für sich entscheiden konnte. 

„Ilsa konnte ihre zuletzt guten Trainingsleistungen auch in diesem Turnier bestätigen. Sie hat ihr Spielsystem weiter entwickelt, an einigen technischen Details gearbeitet und ist auf dem richtigen Weg“, zeigte sich auch Verbandstrainer Felix Füzi zufrieden.

Im Doppel gelang den beiden Mülheimerinnen zunächst ein hauchdünner 3:2 Sieg (12:10 im Entscheidungssatz) gegen Hildebrandt/Willberg aus Sachsen-Anhalt, ehe gegen die späteren Finalistinnen Griesel/Stortz in der zweiten Runde beim 0:3 kein Kraut gewachsen war und sie ausschieden.

Bei den Schülern hielten Tobias Sältzer (TTC Zugbrücke Grenzau) und Johannes Willeke (TTV Andernach) die Farben des Rheinlands hoch.

Willeke ließ zunächst dem Hessen Bastian Schubert (HTTV) beim 3:0 keine Chance, ehe er auf Etienne Opdenplatz (STTB) traf, den er bei den Südwestdeutschen Meisterschaften hauchdünn im Entscheidungssatz hatte bezwingen können. Und erneut entwickelte sich ein episches Match, bei dem der Andernacher zunächst mit 0:2 in Rückstand geriet, da er viel zu passiv agierte. Aber Willeke steigerte sich, rannte und streckte sich nach jedem Ball, egal ob nah am Tisch oder weit entfernt aus der Ballonabwehr. Der Saarländer aber hielt dagegen und schließlich entschieden beim 9:9 im fünften Satz nur noch zwei Punkte über den Sieg und die Qualifikation in die Endrunde. Und genau wie wenige Woche zuvor, war es erneut Willeke, der diese für sich entscheiden konnte und sich überglücklich über den knappen Sieg freute.

Davon angetrieben ging er in sein letzten Gruppenspiel gegen Matthias Danzer (BTTV), der beim höchsten deutschen Ranglistenturnier dieser Altersklasse, dem Top12, vor kurzem erst den dritten Platz errungen hatte. Und er hielt dagegen, konnte den Favoriten ärgern und in den Entscheidungssatz zwingen, den er jedoch mit 8:11 abgeben musste.

„Es war mein Ziel aus der Gruppe rauszukommen“, erklärte Willeke danach zufrieden und ergänzte: „Bei der Auslosung habe ich mir schon Hoffnungen gemacht, weil ich gegen Opdenplatz auch zuletzt gewonnen hatte. Jetzt schauen wir mal, was noch so geht. Der Rest ist Bonus.“

Und es ging auch in der Endrunde noch etwas für den Andernacher, der in der 2. Rheinlandliga aktuell eine beeindruckende 20:2 Bilanz aufweist. 

Jan Mathe (TTC Berlin Neukölln/BETTV) war nur als Ersatzmann in der Turnier gerutscht, konnte aber ebenso überzeugen wie Willeke. Und, wie konnte es an diesem Tag auch anders sein, es entwickelte sich erneut ein unheimlich knappes Duell, das erst im letzten Satz entschieden wurde. Diesmal konnte Willeke die ersten zwei Sätze gewinnen, sah wie der sichere Sieger aus, musste allerdings dem langen Wettkampftag und den knappen umkämpften Partien nun Tribut zollen. Sichtlich erschöpft hatte er dem sich steigernden Berliner nichts mehr entgegenzusetzen und wurde im Entscheidungssatz mit 4:11 niedergerungen.

Souverän zog Tobias Sältzer zunächst seine Kreise in der Vorrunde. Zunächst wurde Laurin Struß (TTVN) mit 3:0 klar bezwungen, ehe auch der Sachse Nadeem Alwan (SATTV) mit 3:1 in Schach gehalten werden konnte.

„Klar sind das Siege, die man von Tobias erwarten kann, aber er zeigt sich hier technisch deutlich weiter entwickelt. Er spielt jetzt mit der Vorhand viel aktiver nach und setzt die Gegner damit noch mehr unter Druck“, äußerte sich Verbandstrainer Felix Füzi zufrieden.

Im letzten Gruppenspiel traf Sältzer auf Tom Schweiger (BTTV), den Sieger des Top12 und damit einen der großen Favoriten auf den Titel. Das grenzauer Nachwuchstalent, das seit letzten Sommer das Internat des Deutschen Tischtennis-Bundes in Düsseldorf besucht, zeigte nun phasenweise bestes Tischtennis. Nach verlorenem ersten Satz wurde Sältzer aggressiver, setzte seinen Gegner von Vor- und Rückhand gleichermaßen unter Druck und konnte den zweiten Satz mit 11:9 für sich entscheiden. Im dritten Satz lief dann wieder nicht viel zusammen, ehe der vierte Satz wieder umkämpft war. Einen 4:8 Rückstand konnte Sältzer wettmachen, hatte in der Verlängerung zweimal die Chance einen fünften Satz zu erzwingen, musste sich aber schließlich doch mit 13:15 geschlagen geben.

„Das war schon sehr hohes Niveau von Tobias. Es fällt ihm noch schwer das ein ganzes Spiel über durchzuhalten, aber man sieht schon, dass er sich vor den besten Spielern Deutschlands nicht verstecken muss. Ich hätte den fünften Satz sehr gerne gesehen, der Bayer hatte schon Respekt“, resümierte Felix Füzi das Match.

In der erreichten Endrunde traf der Westerwälder auf Luis Kraus (BTTV). Dass es sich dabei um eine unangenehme Auslosung handelte, zeigte sich schon im ersten Satz, als Sältzer übernervös begann und gleich mit 6:11 in Satzrückstand geriet. Das änderte sich auch im zweiten Satz nicht, der noch klarer mit 4:11 verloren ging. Die drohende Niederlage setzte noch einmal Kräfte frei und beim 10:9 war die Chance mit einem gewonnen Satz zurück in die Partie zu finden noch einmal da, doch die Rückhand ging ins Aus und in der Folge verwandelte Kraus bei 12:11 seinen Matchball.

„Das ist natürlich ärgerlich, nicht nur wegen des Ergebnisses, sondern weil Tobias auch viel besser spielen kann. Wenn er im Kopf etwas stabiler wird, glaube ich, dass er sein Potential auch öfter entfalten kann“, bilanzierte Felix Füzi das Ausscheiden seines Schützlings.

Noch von der Niederlage im Einzel mitgenommen, lief auch im Doppel nicht viel zusammen. An der Seite von Matthias Hübgen (STTB) unterlag Tobias Sältzer nach einem Freilos in der ersten Runde Kraus/Ullmann (BTTV/HATTV).

Besser machte es Johannes Willeke mit seinem sächsischen Partner Nadeem Alwan. Die Rechts-Linkshänderkombination schlug zunächst Steeg/Verdonschot mit 3:1, zeigte dann beim 3:2 Erfolg über Mathes/Senkbeil (BETTV/TTVN) mit dem 12:10 im Entscheidungssatz starke Nerven und traf dann im Viertelfinale auf die favorisierten Danzer/Schweiger (BTTV). Auch diesen lieferte man einen heißen Kampf, konnte nach dem 12:10 im dritten Satz sogar mit 2:1 in Führung gehen, ehe man dann doch im fünften Satz unterlag und damit die Medaillensensation knapp verpasste.

Amüsantes Detail am Rande: Der Ergebnisdienst des DTTB hatte das Resultat des Doppels zunächst falsch im Internet veröffentlicht und Willeke/Alwan als Sieger ausgegeben, woraufhin Willeke mit zahlreichen Glückwünschen aus der Heimat per Handy überhäuft wurde. Der nahm dies trotz des Ausscheidens schmunzelnd zur Kenntnis und konnte sich dennoch über ein gutes Turnier freuen.

„Insgesamt hat die Leistung gestimmt, auch wenn die Niederlage von Tobias natürlich etwas schmerzt und Johannes vielleicht sogar eine Medaille im Doppel hätte gewinnen können“, erklärte Felix Füzi, der nun mit den Talenten weiter angreifen will, um mittelfristig den Anschluß an die deutsche Spitze zu finden.

Sieger im Schüler-Einzel wurde übrigens der Pfälzer Felix Köhler (TSG Kaiserslautern), der sich auch im Doppel an der Seite von Mike Hollo (BTTV) durchsetzen konnte. Die Titel bei den Jungs sind also schon einmal im richtigen Bundesland gelandet. 

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