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Herzlichen Glückwunsch Kristin!

Gold im Doppel mit Sabine Winter für die aus Ochtendung stammende Kristin Silbereisen. Wir gratulieren zu diesem tollen Erfolg.

EM-Titel für Kristin Silbereisen/Sabine Winter
und für Patrick Franziska/Verletzung stoppt Boll


Budapest.
Die Europameisterschaften in Budapest gehen für den Deutschen Tischtennis-Bund mit dem Gewinn von zwei goldenen, einer silbernen und einer bronzenen Medaille zu Ende. Die Titel am letzten Tag der sechstägigen Veranstaltung holten sich die Doppel Kristin Silbereisen/Sabine Winter (Kolbermoor) bei den Damen, bei den Herren triumphierte der Saarbrücker Patrick Franziska zusammen mit dem Dänen Jonathan Groth. Silber ging an das Berliner Damen-Duo Shan Xiaona/Petrissa Solja. Für Timo Boll war nicht mehr als eine Bronzemedaille zu holen: Der Rekordeuropameister aus Düsseldorf wurde beim Anlauf auf seinen siebten Einzeltitel im Halbfinale von einer Verletzung gestoppt und musst aufgeben.

 

Sportdirektor Prause insgesamt zufrieden

DTTB-Sportdirektor Prause zeigte sich insgesamt zufrieden mit dem Turnier: "Wir haben vor dem Turnier zurückhaltend gesagt, dass wir am Finaltag noch vertreten sein wollen. Das waren wir gleich viermal in drei Konkurrenzen. In den Doppel-Endspielen haben wir dabei mit zweimal Gold und einmal Silber das maximale Ergebnis erzielt. Timo Boll musste im Halbfinale leider verletzt aufgeben, sonst wäre hier auch mehr möglich gewesen. Insgesamt ist es ein Ergebnis, mit dem wir ganz zufrieden sein können, insbesondere, wenn man die besonderen Umstände dieser EM so wenige Wochen nach Olympia zu Betracht zieht, obwohl wir gerne auch noch im Damen-Einzel am Finaltag vertreten gewesen wären."

Gold für Silbereisen/Winter im deutschen Finale

 

Seine erste Goldmedaille bei den Europameisterschaften in Budapest gewann Deutschland am Nachmittag im Damen-Doppel. Kristin Silbereisen und Sabine Winter aus Kolbermoor setzten sich in einem deutschen Finale über die volle Distanz von sieben Sätzen gegen die Berlinerinnen Shan Xiaona/Petrissa Solja mit 12:10, 8:11, 11:8, 11:8, 2:11, 7:11 und 11:9 durch. Für die 31-jährige Deutsche Meisterin Kristin Silbereisen ist es das erste Doppel-Gold bei einer EM. Für die sieben Jahre jüngere Europe-Top16-Sechste Sabine Winter ist es der zweite Titel, nachdem sie 2013 in Schwechat (Österreich) an der Seite von Petrissa Solja triumphiert hatte.

In der ausgeglichenen Partie, der anzumerken war, wie gut die Spielerinnen sich aus dem täglichen Training kennen, kam es bei 8:8 im Entscheidungssatz auch noch zu einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung. Die Unparteiische hatte den Aufschlag Shans in der eigenen Hälfte im falschen Feld aufspringen sehen und zählte den Punkt entsprechend für Silbereisen/Winter. Sabine Winter meinte anschließend: "Das war natürlich eine blöde Situation. Aber wir haben das beide gar nicht gesehen und konnten dazu auch überhaupt nichts sagen." Winter weiter: "Wir freuen uns über den Titel und werden heute noch feiern. Ich bin mir sicher, dass die beiden später ihre Silbermedaille zusammen mit uns feiern." Kristin Silbereisen sagte: "Wir werden auf jeden versuchen, ein Restaurant finden, in dem man auch das eine oder andere Getränk bekommt. Wenn es spät wird, ist das nicht schlimm, da ich erst Dienstag aus Budapest zurückfliege, weil ich hier noch meine Freunden Georigina Pota besuche." Petrissa Solja, die die Schiedsrichterentscheidung bedauerte, meinte: "Erstmal Gratulation an Kristin und Sabine. Wir sind jetzt erst einmal natürlich traurig. Aber ich denke, wir haben ein gutes Turnier gespielt und können uns auch über die Silbermedaille freuen."

In den Halbfinals hatten gestern beide DTTB-Duos ihre Klasse über die volle Distanz von sieben Sätzen beweisen müssen. Silbereisen/Winter besiegten die ungarischen Lokalmatadorinnen Dora Madarasz/Szandra Pergel mit 11:8 im Entscheidungssatz, Solja/Shan setzten sich mit 11:8 im siebten Durchgang gegen die rumänischen Europameisterinnen von Stuttgart 2009, Daniela Monteiro Dodean/Elizabeta Samara durch. 

 

Die Deutschen hatten in Budapest den Doppel-Wettbewerb beherrscht und waren wie 2013 in Schwechat mit zwei Kombinationen im Finale vertreten. In Österreich hatte sich damals Solja/Winter gegen Shan und Zhenqi Barthel durchgesetzt.

 

Erste Goldmedaille für Patrick Franziska

 

Weniger als eine Stunde nach dem Titelgewinn des Duos Kristin Silbereisen/Sabine Winter holte sich auch der Saarbrücker Patrick Franziska seine Goldmedaille. Zusammen mit seinem dänischen Partner Jonathan Groth besiegte der gebürtige Hesse im Endspiel die Polen Jakub Dyjas/Daniel Gorak in sechs Sätzen mit 4:11, 11:4, 11:5, 7:11, 11:7 und 12:10. Es ist Franziskas erste Goldmedaille bei Individual-Europameisterschaften.

Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf hatte die beiden schon vor dem Turnier auf seiner persönlichen Favoritenliste gehabt: "Ich habe sie auf der World Tour spielen sehen. Sie sind beide herausragende Doppelspieler und harmonieren einfach sehr gut, am Tisch ebenso wie privat als gute Freunde." Das Duo kennt sich bereits seit Jahren, bildete zu Franziskas Fuldaer Bundesligazeiten zeitweise sogar eine Wohngemeinschaft.

Schon die Liste der Gegner, die das deutsch-dänsiche Duo eliminierte, zeugt von Weltklasse. Die Links-Rechts-Kombination, die Ende Mai 2016 in der World Tour auch die Croatian Open mit einem finalen Erfolg über Südkoreas Top-20-Spieler Yeong Youngsik/Lee Sangsu gewonnen hatte, besiegte auf dem Weg zum Titel in Europa die Vorjahressieger Stefan Fegerl/Joao Monteiro (Österreich/Portugal) ebenso wie das seit vielen Jahren eingespielte schwedische Spitzenduo Mattias Karlsson/Kristian Karlsson.

Franziska sagte nach dem Titelgewinn: "Es ist einfach ein Wahnsinnsgefühl, jetzt Europameister zu sein. Wir sind in jeder Hinsicht ein harmonisches Team, es läuft perfekt. Heute Abend werden wir sicherlich noch gemeinsam ein Bierchen trinken gehen." Für Patrick Franziska fanden mit der Goldmedaille im Doppel die Europameisterschaften einen mehr als gelungenen Abschluss. Im Einzel war der Saarbrücker in Runde zwei dem Franzosen Emmanuel Lebesson unterlegen. Aus dem Doppel-Titel schöpft er weitere Motivation: "Ich werde noch härter an mir arbeiten, damit sich auch im Einzel die Erfolge einstellen."

Timo Bolls Siegeszug bei den Europameisterschaften in Budapest wurde im Halbfinale von einer Verletzung gestoppt. Nach einem 1:2-Rückstand gegen den Franzosen Simon Gauzy entschied der Rekord-Europameister vor Beginn des vierten Satzes nach kurzer Beratung mit Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf, die Jagd auf den siebten Einzeltitel abzubrechen. Timo Boll: "Es ist mir nach meiner 1:0-Führung im zweiten Satz bei 6:6 wieder in den Nacken gefahren, die gleiche Stelle wie bei Olympia. Es hat sich dann im nächsten Satz nicht gelegt, deshalb habe ich vorsichtshalber aufgegeben, auch wenn mir das schwergefallen ist. Die WM Ende Mai 2017 Düsseldorf ist für mich aber der Saisonhöhepunkt. Drauf bin ich heiß. Da will ich nicht erneut eine längere Pause riskieren."

Timo Boll hatte nach Olympia sechs Wochen Pause wegen seiner Nackenverletzung einlegen müssen und stand erst wieder seit gut zwei Wochen regelmäßig am Tisch. Bei der EM hatte er bislang starke Leistungen geboten. Nach zwei klaren 4:0-Erfolgen in den Runden eins und zwei über den Österreicher Daniel Habesohn und den Schweden Par Gerell hatte Timo Boll gestern in seinen Matches gegen die Nordlichter Jonathan Groth (Dänemark) und Benedek Olah (Finnland) in Sieben- bzw. Sechssatzduellen den Halbfinaleinzug perfekt gemacht. Boll: "Sportlich war ich für nur zwei Wochen Training mit der EM sehr zufrieden. Genau deshalb will ich jetzt nicht riskieren, schon wieder eine lange Pause machen zu müssen. Bei Olympia habe ich für das Team die Zähne zusammengebissen. Das musste hier nicht sein, da es ja ein Einzelturnier war. Aber die Entscheidung ist mir sehr schwergefallen, deshalb habe ich es auch noch ein paar Bälle versucht."

Französisches Finale läuft: Lebesson gegen Gauzy

Aufgabesieger Simon Gauzy steht seit 18.30 Uhr im Finale derzeit seinem Landsmann Emmanuel Lebesson gegenüber, der sich im zweiten Halbfinale mit 4:1 gegen Dimitrij-Ovtcharov-Bezwinger Jakub Dyjas durchsetzte. Für die beiden Spieler der in den vergangenen Jahren nicht sehr erfolgsverwöhnten equipe tricolore ist es unabängig vom Ausgang des Duells der größte Erfolg ihrer Karriere.


Die neue Europameisterin im Damen-Einzel heißt Hu Melek

Im Damen-Einzel heißt die neue Europameisterin Hu Melek (Türkei), die gestern nach ihrem Viertelfinalerfolg über die Düsseldorferin Han Ying im Endspiel Petrissa-Solja-Bezwingerin Fu Yu (Portugal) mit 4:1 besiegte. Rumäniens Titelverteidigerin Elizabeta Samara, gestern Siegerin über Kristin Silbereisen und Sabine Winter, war im Halbfinale an der Portugiesin gescheitert

Die Ergebnisse am Finaltag, 23. Oktober

Damen-Doppel

Finale
Kristin Silbereisen/Sabine Winter - Shan Xiaona/Petrissa Solja 4:3 (10,-8,8,8,-2,-7,9)
Alle Ergebnisse im Damen-Doppel

 

Herren-Doppel

Finale
Patrick Franziska/Jonathan Groth DEN - Jakub Dyjas/Daniel Gorak POL 4:2 (-4,4,5,-7,7,9)
Alle Ergebnisse im Herren-Doppel

 

Damen-Einzel

Finale
Hu Melek TUR - Fu Yu POR 4:1 (3,2,4,-10,7)
Halbfinale
Hu Melek TUR - Li Jie NED 4:0 (5,3,3,6)
Fu Yu POR - Elizabeta Samara ROU 4:3 (8,-10,5,-11,-12,8,8)
Alle Ergebnisse im Damen-Einzel

 


Herren-Einzel

Finale
Emmanuel Lebesson FRA - Simon Gauzy FRA
Halbfinale

Emmanuel Lebesson FRA - Jakub Dyjas POL 4:1 (8,5,-5,6,6)
Timo Boll - Simon Gauzy FRA 9,-8,-6 (Aufgabe Timo Boll nach dem dritten Satz wegen Nackenproblemen)
Alle Ergebnisse im Herren-Einzel


Quelle: DTTB

 

 

 

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