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Leistungssport  

Sensation in Grenzau: Die jungen Wilden schlagen Saarbrücken

Die Westerwälder schlagen in der heimischen Zugbrückenhalle den 1. FC Saarbrücken mit 3:1

Ungläubige Blicke. Schulterzucken. Jubelposen. Es fallen Phrasen wie „Mir fehlen die Worte“ und „Eigentlich kann das nicht sein“. Es ist aber so! Dem TTC Zugbrücke Grenzau gelingt zum Saisonauftakt gleich die große Überraschung: Die Westerwälder schlagen in der heimischen Zugbrückenhalle den 1. FC Saarbrücken mit 3:1. Die beiden Matchwinner sind jeweils 19 Jahre alt - und sie sorgen dafür, dass Patrick Franziska an diesem Abend ohne Punktgewinn bleibt.

Mit Feng Yi-Hsin an Position eins ging der TTC das erste Heimspiel der neuen Saison an. Der junge Taiwanese traf auf Saarbrückens Neuzugang Cedric Nuytinck - und verlor den ersten Satz gegen den Belgier mit 7:11. Doch Yi-Hsin ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen - im Gegenteil: Schon im zweiten Satz machte der Grenzauer deutlich, dass mit ihm an diesem Abend zu rechnen ist. Mit Spielwitz und Ruhe ließ er auch in den Sätzen drei und vier sein Gegenüber nicht mehr rankommen: Feng setzte sich mit 11:7 und 11:6 durch und brachte Grenzau vor mehr als 300 Zuschauern mit 1:0 in Führung.

Und vor lautstarker Kulisse legte Grenzaus Neuzugang Maciej Kubik im zweiten Einzel beeindruckend nach. Zwar verlor der junge Pole gegen den deutschen Spitzenspieler Patrick Franziska den ersten Durchgang mit 11:13, doch schon da hatte Kubik Satzbälle. Beeindruckend nervenstark holte er sich dann den zweiten Durchgang (16:14), in dem er erneut Satzbälle abwehren musste. Danach aber spielte sich Grenzaus Nummer zwei in einen kleinen Rausch, gewann die Durchgänge drei und vier jeweils mit 11:8 und erhöhte auf 2:0 für die Gastgeber.

Im Duell der beiden Dreier hatte Patrick Baum nun die Chance, den Sack für den TTC zuzumachen. Allerdings bekam er es mit dem starken Tomas Polansky zu tun, der gleich den ersten Durchgang für sich entschied (13:11). Zwar konnte Baum noch einmal nach Sätzen ausgleichen (11:8) und im vierten Durchgang insgesamt vier Matchbälle abwehren. Den fünften Satz aber nutzte Polansky zum wichtigen ersten Einzelsieg der Gäste (11:9, 14:12).

Und im vierten und letzten Einzel kam nun auch Partrick Franziska richtig in Form. Zwar verlor er den ersten Durchgang gegen Feng mit 4:11, danach aber schien es so, als hätte er den Gegner unter Kontrolle. 11:6 und 11:4 für Saarbrückens Spitzenspieler. „Ein Franziska verliert nicht beide Einzel“, waren sich die Experten einig. Doch sie hatten sich getäuscht. Den vierten Durchgang holte sich Feng extrem beeindruckend mit 11:1. Und selbst, als er im entscheidenden fünften Satz mit 1:4 und 2:5 hinten lag, gab der 19-Jährige nicht auf. Erst kämpfte sich Grenzaus Nummer Eins auf 7:7 heran, dann holte er sich unter dem frenetischen Jubel der Fans in der Halle den Satz mit 11:8.

Der Grenzauer Sieg war perfekt, ebenso das ungläubige Staunen bei den Verantwortlichen. Natürlich ist dieser Erfolg nur eine Momentaufnahme in einer sehr langen Saison, doch die Freude über den Coup war dennoch groß. „Die Emotionen sind gerade echt groß“, sagte Cheftrainer Slobodan Grujic. „Die Atmosphäre war so toll und die Jungs haben so super gespielt. Natürlich haben wir uns einen solchen Traumstart gewünscht, aber damit hatte dennoch keiner gerechnet. Wenngleich ich heute an unsere Chance geglaubt habe, auch wenn die Aufgabe vom Papier her extrem schwer war. Aber ich wusste, wir würden unsere Chancen bekommen. Und die Jungs haben sie beeindruckend genutzt.“

TTC Zugbrücke Grenzau - 1. FC Saarbrücken TT 3:1

Feng Yi-Hsin - Cedric Nuytinck 7:11, 11:5, 11:7, 11:6
Maciej Kubik - Patrick Franziska 11:13, 16:14, 11:8, 11:8
Patrick Baum - Tomas Polansky 11:13, 11:8, 9:11, 12:14
Feng Yi-Hsin - Patrick Franziska 11:4, 6:11, 4:11,11:2, 11:8

Redaktion: Tom Neumann
Foto: Wolfgang Heil

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