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Öffentlichkeitsarbeit  

RTTVR inside - Ein Blick hinter die Kulissen

Claus Brusenbauch als Vizepräsident Sportentwicklung im Gespräch

Heute stellen wir euch in unserer Rubrik RTTVR Inside die zweite Person vor: Claus Brusenbauch. Er berichtet über seine Arbeit als Vizepräsident Sportentwicklung und erklärt, warum die mini-Meisterschaften für ihn ein echtes Herzensprojekt sind.

 

Welche Aufgaben umfasst dein Amt als Vizepräsident Sportentwicklung?

Meine Arbeit umfasst die Förderung des Tischtennissports für alle Alters- und Zielgruppen – mit oder ohne Handicap. Dazu gehören vor allem TT-Aktionstage an Grundschulen, aber auch die Unterstützung von Jedermann- und Familienturnieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist es, Tischtennis in der Gesellschaft sichtbar zu machen, etwa durch die Teilnahme an landesweiten Veranstaltungen wie den Ehrenamtstagen, den Rheinland-Pfalz-Tagen oder Events wie „Trier spielt“ und dem Sporterlebnistag in Koblenz.

 

Was sind deine Ziele?

Als ich 2021 das Amt übernommen habe, stand für mich an erster Stelle, Kinder nach der Pandemie wieder für Bewegung und Tischtennis zu begeistern. Dieses Ziel bleibt weiterhin zentral. Unsere 465 Mitgliedsvereine profitieren von neuen Mitgliedschaften, die wir dadurch stärken. Darüber hinaus ist mir wichtig, auch neue Vereine zu gründen – es gibt noch Regionen, in denen Tischtennis kaum vertreten ist. Mit Leidenschaft und Empathie können wir auch diese weißen Flecken schließen.

 

Was bedeutet Sportentwicklung im Tischtennis?

Der Begriff „Sportentwicklung“ ist zwar nicht im Duden zu finden, beschreibt aber sehr treffend, worum es geht: die Förderung und Weiterentwicklung unserer Sportart in allen Facetten. Dazu gehören sowohl Veränderungen wie Ballgröße, Zählweise oder Aufschlagregelungen als auch die Erweiterung der Zielgruppen. Tischtennis bietet heute Angebote für den Leistungs- und Breitensport, für Freizeitspieler, für Menschen mit Handicap sowie im Bereich Gesundheitssport – ein Bereich, der durch PingPongParkinson in den letzten Jahren weltweit an Bedeutung gewonnen hat.

 

Welche Projekte oder Initiativen würdest du dir für die Zukunft wünschen?

Ein Bereich, der in Deutschland noch kaum entwickelt ist, betrifft Kinder im Alter von 3 bis 4 Jahren. In Frankreich gibt es mit „Baby Ping“ bereits ein erfolgreiches Modell, das große Talente wie die Lebrun-Brüder hervorgebracht hat. So etwas wünsche ich mir auch für unseren Verband. Außerdem sehe ich großes Potenzial im weiteren Ausbau der PingPongParkinson-Gruppen – aktuell gibt es im RTTVR zwölf, doch es könnten deutlich mehr werden.

 

Warum sind die mini-Meisterschaften für den Tischtennissport so wichtig?

Die mini-Meisterschaften, die es seit 43 Jahren gibt, sind eine der erfolgreichsten Nachwuchsaktionen des DTTB. Jährlich nehmen bundesweit rund 20.000 Kinder teil, die über Schule oder Verein den ersten Kontakt zum Tischtennis haben. Sie können das Spiel ausprobieren, Freude daran entwickeln und schon nach kurzer Zeit an einem Ortsentscheid teilnehmen. Mit Blick auf die demographische Entwicklung in Deutschland brauchen wir dringend neue junge Spielerinnen und Spieler – die mini-Meisterschaften sind dafür ein entscheidender Baustein.

 

Was erleben die Kinder bei den mini-Meisterschaften?

Die Atmosphäre ist einzigartig: Kinder stehen mit leuchtenden Augen an dem Tisch, kämpfen um Punkte und strahlen vor Begeisterung. Natürlich gehören auch Niederlagen dazu, die manchmal Tränen verursachen – doch auch das ist Teil des Lernprozesses und fördert die persönliche Entwicklung.

 

Wie gelingt es, die Begeisterung der Kinder in den Vereinen zu halten?

Hier sind die Trainer und Betreuer besonders gefragt. Eine positive, motivierende Trainingsatmosphäre ist entscheidend. Darüber hinaus helfen gemeinsame Aktivitäten wie ein Besuch eines Bundesligaspiels in Bingen oder Grenzau, eine Weihnachtsfeier oder Ausflüge. Solche Aktionen stärken den Zusammenhalt. Ein guter Indikator für eine gelungene Vereinsarbeit ist, wenn die Kinder im Laufe der Zeit auch ihre Freunde mit ins Training bringen.

 

Gibt es eine besondere Erfolgsgeschichte aus den mini-Meisterschaften, die du im Kopf hast?

Ja, eine Spielerin aus meinem Verein RSV 1921 Klein-Winternheim konnte bei den letzten mini-Meisterschaften den Orts-, Kreis- und Verbandsentscheid gewinnen und durfte zum Bundesfinale fahren. Für die Spielerin, ihre Familie und auch für mich als Trainer war das ein unvergessliches Erlebnis.

 

Welche Vision hast du für die Zukunft der mini-Meisterschaften im RTTVR?

Seit 2022 haben wir mit dem TT-Schnuppermobil bereits rund 150 Grundschulen besucht und im Schnitt jeweils 100 Kinder erreicht. Der nächste Schritt ist es, die Schulen noch stärker in die Ortsentscheide einzubinden. Grundschulen bleiben eine entscheidende Quelle für unseren Nachwuchs – und damit auch für die Zukunft des Tischtennissports in Rheinland-Rheinhessen.