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NDM Jugend in Kirn

In Kirn geht Sophias Stern auf.

R.TTV.R -Team

Kirn. Er hatte den besten Blickwinkel im Finale der Mädchen: Christoph Gerber aus Simmertal leitete das Endspiel bei den deutschen Jugend-Meisterschaften, die der TTC Kirn in der Kyrau-Halle ausrichtete, als Schiedsrichter. Das TTC-Urgestein sah dabei, wie ein neuer nationaler Stern am Tischtennis-Himmel aufging. Mit einem 4:1-Sieg sicherte sich Sophia Klee vom SC Niestetal den Einzel-Titel. Gemeinsam mit Anastasia Bondareva vom VfR Fehlheim hatte Sophia Klee zuvor bereits das Doppel gewonnen.

 

Klebt der Ball am Griff? Nein, Pekka Pelz vom TC Bietigheim-Bissingen schlägt vor den DM-Zuschauern in Kirn auf. Fotos: Klaus Castor


Doch damit nicht genug: Sophia Klee ist in diesem Jahr DM-Expertin. Bei den Schülerinnen hatte sie auch schon triumphiert und als 13-Jährige bei den Frauen Doppel-Bronze geholt. Das Double in Kirn war von großer Souveränität geprägt. Im Doppel-Finale fanden die beiden Hessinnen stets Antworten auf die Aufgabenstellungen ihrer Gegnerinnen und knallten die Bälle mit hohem Tempo auf die Platte. Auch im Einzelfinale ließ Sophia Klee ihrer vier Jahre älteren Gegnerin Lotta Rose vom TTK Großburgwedel keine Chance. Die Dynamik im Angriffsspiel, aber auch die geringe Fehlerquote der Deutschen Meisterin beeindruckten. „Dass eine Spielerin Schüler- und Jugendmeisterin wird, ist kein Novum. Aber es ist schon etwas Besonderes“, erklärte Frank Mittnacht vom TTC Kirn.

 

Er fungierte als Organisationsleiter und hatte nach vier Tagen Dauerstress die Muße, sich die Finals in Ruhe anschauen zu können. Dabei freute er sich, ein positives Gesamtfazit ziehen zu können: „Es hat alles sehr gut funktioniert. Unser Anspruch war es, den Teilnehmern optimale Rahmenbedingungen zu bieten. Und dieses Ziel haben wir erreicht.“ Rund ein Jahr dauerte die Vorbereitung der Kirner, denen die Titelkämpfe vom Landesverband Rheinland angeboten worden waren. „Wir sind sehr stolz, ein solches Turnier ausrichten zu dürfen“, sagte TTC-Vorsitzender Stefan Altmaier, der ergänzte: „Vor allem bin ich aber stolz auf meine Mitstreiter. Zum Abschied hatte ich Kontakt zu allen Landesverbänden und habe nur positive Resonanz erhalten. Die Gäste haben uns als familiär und freundlich empfunden, und genau so sehen wir uns auch.“ Rund 65 Helfer kamen zum Einsatz. Manch einer, wie beispielsweise Bernd Pfrengle, der mittlerweile in Bayern lebt, nutzte den Helfereinsatz zu einem Heimaturlaub. „Auch haben uns Vereine aus der Umgebung unterstützt, viele Nachbarklubs haben sich die Spiele auch als Zuschauer angeschaut“, freute sich Mittnacht, der betonte: „Angeleitet wurden die Helfer von einem Orgateam, und das war dank der guten Zusammenarbeit auch wirklich ein Team. Allerdings haben wir festgestellt, dass solch eine DM doch eine andere Hausnummer ist als ein regionales Turnier. Wir sind da an unsere Grenzen gestoßen.“

 

Neben Referee Gerber kamen noch andere Nahe-Vertreter in verantwortungsvollen Positionen zum Einsatz. Wolfgang Hahn aus Waldböckelheim gehörte der Turnierleitung an, die Schiedsrichter wurden von Benjamin Emrich aus Gutenberg eingeteilt. Emotional wurde es, als die Kirnerin Pauline Hagner, im gleichen Alter wie die Teilnehmer, die Nationalhymne sang.

Mehr als 400 Zuschauer weilten an jedem Turniertag in der Halle. Die Zahl der zahlenden Besucher überschritt deutlich die Planungen der Kirner. „Mit 100 wären wir zufrieden gewesen, alleine 150 waren es am ersten Tag“, berichtete Mittnacht. Seit Donnerstagmorgen wirbelte er bereits in der Halle. Am Freitag kam es zu Diskussionen um die Größen der Boxen, in denen gespielt wurde. Die Halle ist zu schmal, um vier Spielflächen nebeneinander zu stellen. „Da wurde dann einvernehmlich mit den Verbandstrainern eine gute Lösung gefunden, die sich dank der vielen Helfer des TTC gut umsetzen ließ“, berichtete Carina Beck, die Jugendsekretärin des Deutschen Tischtennis-Bundes. In den Vorrunden wurde in verkleinerten Boxen gespielt, vor den K.-o.-Spielen bauten die Kirner dann die Spielflächen um, sodass fortan in den großen Boxen aufgeschlagen werden konnte. „Die Kirner verdienen sich ein dickes Lob. Alles hat geklappt, die Verpflegung der Teilnehmer beispielsweise war erstklassig“, bilanzierte die Verbands-Repräsentantin. Auch die Sportliche Leitung des Verbandes ließ sich die Talenteschau nicht entgehen. Sportdirektor Richard Prause persönlich nahm seine Nachwuchsasse unter die Lupe. Auch Helmut Hampl, der Jugendtrainer von Timo Boll und heutige DTTB-Coach, verfolgte die Partien.

Die Lokalmatadore aus dem Rheinland und aus Rheinhessen fielen ihnen nicht ins Auge, keiner von ihnen schaffte es im Einzel in die Hauptrunde. Und im Doppel war spätestens in der zweiten Runde Schluss. Dafür war die Konkurrenz einfach zu stark, von der einige schon Bundesliga-Luft schnuppern durften. Im Jungen-Finale wurde es richtig hochklassig. Titelverteidiger Tobias Hippler vom TuS Celle traf auf Gerrit Engemann vom TTC Bad Hamm, der ohne Satzverlust ins Endspiel gestürmt war und einen bärenstarken Eindruck hinterlassen hatte. Im Finale nahm ihm Hippler dann aber gleich den ersten Durchgang ab, auch die folgenden drei Sätze gingen allesamt in die Verlängerung, nun aber mit dem besseren Ende für Herausforderer Engemann, der am Ende den Tischtennis-Krimi mit 4:3 gewann.

 

Bericht: Olaf Paare Redakteur Öffentlicher Anzeiger (Rhein-Zeitung)

 

 

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