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Grenzau verliert 0:3 - doch das Feierbiest ist in Hochform

Ehemalige TTC-Recken bescheren dem TTC-Vorsitzenden Manfred Gstettner zum 80. einen einmalig schönen Tag - TTVR-Präsident Heinz-Alfred Fuchs dankt dem Macher für sein jahrzehntelanges Engagement im Tischtennis-Sport

So einen großen Bahnhof gab es im idyllischen Brexbachtal lange nicht mehr: Zum Ehrentag Manfred Gstettners schaffte es seine treue Tischtennis-Familie, den nunmehr 80-Jährigen sogar zu reichlich Tränen zu rühren. Dass das Duell gegen den Abstiegskandidaten Post-SV Mülhausen mit 0:3 verloren ging, war dem glückseeligen Gstettner ziemlich wurscht. Die Laune des Feierbiets sollte das ganz und gar nicht trüben. „Das ist mir heute völlig egal“, sagte der Vorsitzende des Westerwälder Klubs. Und als Gstettner einmal während des Spiels beim Plausch ebenso herzhaft wie laut lachte, meinte er nur: „Ich darf das. Ich bin jetzt 80.“ So emotional waren die Eindrücke, die dieses ganz spezielle Spiel zum Start ins neue Jahr für den TTC-Boss an seinem Ehrentag parat hatte. Völlig losgelöst, könnte man meinen.

Doppel-Weltmeister Steffen Fetzner hatte bereits seit Sommer mit TTC-Geschäftsführerin Annette Jacobs und Ulrike Gstettner die Planungen emsig vorangetrieben. Was nichts anderes hieß, dass das Trio sich bemühte, so viele ehemalige TTC-Größen zusammenzuholen - ohne das Wissen des Jubilars selbst. Und die Grenzauer Legenden ließen sich nicht zweimal bitten: Engelbert Hüging reiste aus Australien an, Petr Korbel aus Tschechien, Lucian Blaszczyk aus Polen und Ex-Nationalspieler Peter Franz aus Frankreich. Chen Zhibin, Zoltan Fejer-Konnerth, Kay Greil, Georg Böhm, Dieter Buchenau, Markus Fischer, Erwin Becker und Robert Geyer - allesamt haben sie ebenso wie Fetzner selbst einst das Trikot des TTC getragen.Am Ende war es ein einzigartiges Familientreffen in Grenzau. Perfekt, und das sollte es auch sein. 

 

Dass  alle gemeinsam bei der Mannschaftspräsentation in die Zugbrückenhalle einliefen - angefeuert von rund 450 Fans, darunter die treuen Brexbach-Haie, machte den TTC-Macher fassungslos. „Ich bin fix und foxi. Damit hätte ich im Traum nicht gerechnet, dass so viele ehemalige Spieler kommen.“ Besonders emotional: Als Hüging auflief: „Nein! Das gibt’s doch nicht“, entfuhr es Gstettner - und die Tränchen kullerten an dem Westerwälder Hünen herab wie ein Sturzbach im Tal.

Das Spiel ist schnell erzählt - das Nachspiel, sprich die Fete - weniger. Abermals musste der Japaner Masaki Yoshida mit Rückenproblemen passen. Luka Fucec sprang in die Bresche und macht ein sehr gutes Spiel, das fast noch die Wende gebracht hätte. Doch es reichte am Ende nicht. Was auch für Andrej Gacina im Auftakteinzel gegen Ovidiu Ionescu galt - nach drei vergebenen Matchbällen. Und da auch Liang Qiu gegen  Lars Hielscher unterlag, war das 0:3 perfekt. Selten schmerzte den TTC-Boss eine Niederlage so wenig. Er lud seine Tischtennis-Familie mit allerbester Laune zum Umtrunk ein. 

Die ehemaligen TTC-Recken feierten nicht nur ihren früheren Chef, der vor Spielbeginn von Karin Augustin, Präsidentin des Landessportbundes, die Goldene Ehrenplakette verliehen bekam und von TTVR-Präsident Heinz-Alfred Fuchs geehrt wurde. Nein, die TTC-Recken von einst zollten dem nunmehr 80-Jährigen auch riesigen Respekt. „Es ist wunderbar, wie er den Verein über so viele Jahre aufrechterhalten hat. Und ich bewundere, wie bescheiden er geblieben ist, obwohl er hier so viel bewirkt hat“, sagte Engelbert Hüging. Das trifft es auf den Punkt.

 

Apropos: Dass im Brexbachtal bis in die frühen Morgenstunden vom Allerfeinsten gefeiert wurde, ist nur ein - unbestätigtes und schwer recherchierbares - Gerücht... Rainer Stauber

Die Ergebnisse:

Gacina - Ionescu 9:11, 11:5, 10:2, 11:6, 10:12; Qiu - Hielscher 12:14, 8:11, 11:7, 5:11; Fucec - Vosicky 9:11, 9:11, 11:8, 11:4, 7:11.

Stimmen:

Manfred Gstettner (1. Vorsitzender TTC Zugbrücke Grenzau):

„Nein! Das gibt’s doch nicht“ (über Tischtennis-Legende Engelbert Hüging, der mit vielen anderen ehemaligen TTC-Spielern seinen ehemaligen Boss mit seinem Besuch zum 80. überraschte)

„Ich bin fix und foxi. Damit hätte ich im Traum bicht gerechnet, dass so viele ehemalige Spieler kommen. Und der Engelbert, der ist ja sonst in Australien. Da habe ich schon ein paar Tränchen verdrückt.“ (angesichts der mehr als gelungenen Überraschung vor Spielbeginn)

„Ich hoffe, dass es hier noch viele Jahrzehnte weitergeht“ (Der TTC-Präsident in Richtung Karin Augustin, die als Vorsitzende des Landessportbundes dem Jubilar die Goldene LSB-Ehrenplakette überreichte) 

Und zum Ausgang des Spiels beim Stand von 0:2: „Das ist mir heute egal. Ich habe vorher mit gerechnet, dass wir verlieren werden, weil wir wieder Riesenpech mit der Verletzung Yoshidas haben.“

Tomas Pavelka (Trainer):

„Ionescu spielt immer gut gegen Andrej. Doch Andrej war der bessere Spieler, hat seine Chancen aber nicht genutzt. Es gab davon ja einige, doch er hat Ionescu immer wieder zurück ins Spiel gebracht.“

„Lars Hielscher ist ein sehr erfahrener Mann. Da hätte Liang den ersten Satz gewinnen müssen, um zu bestehen. Später hat Hielscher dann seine Erfahrung ausgespielt.“

Lars Hielscher:

„Ich bin seit zwei Jahren verletzungsfrei. Da macht das Spielen wieder richtig Spaß. Für uns ist das ein ganz, ganz wichtiger Sieg. Ich glaube, dass die spezielle Situation mit Manfred Gstettners 80. uns eher zugute kam.“ 

„Ich habe Manfred noch nie so entspannt angesichts der Niederlage gesehen. Und am Anfang hatte er Tränen in den Augen. Das war sehr schön.“

Steffen Fetzner: „Das Foto ist legendär. Die bekommen wir alle gemeinsam nicht mehr zusammen.“ (zum Gruppenbild der ehemaligen TTC-Recken)

Petr Korbel: „Toll, so viele Freunde wiederzutreffen. Eine Superaktion.“ (Zu den Überraschungsgäste für Manfred Gstettners Geburtstagsparty)

Engelbert Hüging: „Es freut mich sehr, dass Manfred sich so freut, dass ich auch hier bin. Es ist wunderbar, wie er das über so viele Jahre aufrechterhalten hat hier in Grenzau. Und ich bewundere, wie bescheiden er geblieben ist, obwohl er hier so viel bewirkt hat.“

Peter Franz: „Es ist ein sehr schönes Gefühl, wieder hier zu sein. Ich komme immer wieder gerne nach Grenzau und verbinde damit viele gute Erinnerungen. Es ist großartig, wie Manfred den Verein immer noch so aufrechterhält.“

Die nächsten Spiele:

TTBL: TTC Zugbrücke Grenzau - ASV Grünwettersbach (Mittwoch, 20. Januar, 19 Uhr, Zugbrückenhalle)

Kartenvorbestellung: 

Telefon 02624/105-435 , E-Mail: info@grenzau.de