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Grenzau: Bitzigeio neuer Manager und Cheftrainer am Brexbach

Den kennen wir doch, oder? Jörg Bitzigeio, Eigengewächs des Tischtennisverbandes Rheinland, steigt beim TTC Zugbrücke Grenzau ein - Manfred Gstettner tritt (ein bisschen) kürzer

Will es in Grenzau wissen: Jörg Bitzigeio.

34 Jahre Tischtennis-Bundesliga – und immer wieder die Frage, ob und wie es weitergeht. Dass es über die gesamten Jahre weiterging, ist nicht nur vor allem, sondern nur mit einem Namen verbunden: Manfred Gstettner. Als 16-jähriger Westerwälder Bub wollte er einfach nur spielen. Tischtennis spielen. Und gründete deshalb einen Verein namens TTC Grenzau, der später die Fahnen der Zugbrücke in alle Welt tragen sollte. Nun, wir schreiben das Jahr 2016, gibt es Neues aus dem Brexbachtal. Die wichtigsten Fakten vorneweg: Tischtennis-Bundesliga wird es im Westerwald auch weiterhin geben. Und das ist in Zeiten, in denen die Finanzierung immer schwieriger wird, nicht selbstverständlich. Ein neuer Manager kommt, auch ein neuer Cheftrainer, der (ewige) Vorsitzende tritt im Sommer kürzer – und es finden sich offenbar neue und alte Unterstützer sowie Weggefährten, die diese in Rheinland-Pfalz einzigartige Spitzensport-Hochburg lebendig halten wollen. 


Jörg Bitzigeio, er ist ein Kind des Rheinlands, wird ab sofort Manager und zur neuen Saison Cheftrainer des TTC Zugbrücke Grenzau. Auf den ersten Blick mag das überraschend klingen, auf den zweiten ist es das keinesfalls. „Er hat sich hervorragend entwickelt, hat exzellente nationale und internationale Kontakte und ist in der Tischtennis-Szene etabliert“, freut sich Manfred Gstettner. „Er braucht aber auch Zeit, um hier Fuß zu fassen. Darauf bauen wir. Er ist ein sehr fähiger Mann, der hier viel bewegen kann.“  Dass dieses gelingt, dafür will Gstettner selbst nur in zweiter Reihe sein Scherflein beitragen und hofft darauf, dass weitere Weggefährten – die es mit großem Engagement gibt – mitmachen. „Aus Altersgründen werde ich mit Ende der Saison kürzertreten“, kündigt der nunmehr – er hört es definitiv nicht gern – 80-Jährige an. Aber, und das ist auch wegweisend: „Ich werde meinem Verein weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen.“ Oder wie Bitzigeio es treffend ausdrückt: „Ich hoffe, dass ich noch sehr lange von seinem unfassbar großen Erfahrungsschatz profitieren kann.“  


Nichtsdestotrotz hat der neue Manager/Cheftrainer sein eigenes Konzept. Es wäre auch schlimm, wenn nicht. „Für mich geht ein Traum in Erfüllung. Ich habe in vielen Gesprächen aber auch deutlich gesagt, was ich mir vorstelle“, sagt der 39-jährige gebürtige Andernacher, der einst sein Tischtennisspiel in Andernach begonnen, dann beim damaligen VfL Grenzhausen verfeinert und schließlich weiter ausgebaut hat. Bis in die zweite Bundesliga hat es der Spieler Jörg Bitzigeio geschafft – unter anderem beim damaligen Zweitligisten TVB Nassau. Und das als gewiefter Defensivstratege.


Mit „Dudu“ Wu Jiaduo (einst FSV Kroppach) wurde der damalige Frauen-Bundestrainer Bitzigeio Europameister, mit dem Frauenteam um Kristin Silbereisen (Ochtendung/einst Kroppach) WM-Dritter. Seine neue Aufgabe geht Bitzigeio ebenso selbstbewusst wie perspektivisch an: „In Grenzau gibt es in der Kombination von Spitzensport und Rundumversorgung die allerbesten Möglichkeiten überhaupt. Und wir hoffen sehr darauf, dass das Landesleistungszentrum eines Tages wieder Bundesstützpunkt wird“, will der neue Cheftrainer vor allem junge deutsche Talente fördern. Und ist dabei auch nicht allein. „Alle werden bleiben“, sagt Manfred Gstettner auf die Frage nach dem dem bisher bewährten Organisationsteam rund um den TTC Zugbrücke Grenzau. Das heißt: Es wird weitergehen! Und das ist richtig gut so.


Und was tut sich auf Spielerseite? Nun, der TTC Zugbrücke Grenzau hinkt der Konkurrenz, die ihre Planungen schon weit vorangetrieben hat, in diesem Bereich derzeit noch deutlich hinterher. „Wir werden vielleicht erst mal ein Übergangsjahr haben. In dem wir mit jungen Leuten nicht um Titel, sondern um den Klassenverbleib spielen werden. Aber wir werden trotzdem unsere Zuschauer begeistern“, ist Bitzigeio zuversichtlich. Manfred Gstettner stellt zudem eines heraus: „Wir wollen unseren Zuschauern weiterhin großen Sport bieten.“  


Fakt ist: Andrej Gacina verlässt – Stand jetzt – den Verein und wechselt zum russischen Topklub Jekatarinburg. Trainieren wird er künftig in Wien – da ist es dann nicht mehr so weit nach Kroatien zu seiner Angetrauten. Und Masaki Yoshida? Alle am Brexbach hoffen, dass er seine anhaltenden Bandscheibenprobleme in den Griff bekommt und es ihn am Ende nicht seine Karriere kostet. Eine Zukunft am Brexbach? Wohl nicht. Liang Qiu? Auch das ist offen. Rainer Stauber