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Feltens und Schneider stoßen an ihre Grenzen – Müller wächst über sich hinaus

Bundesranglistenfinale in Chemnitz

 

Annika Feltens (TTC Mülheim-Urmitz/Bhf) und Yannick Schneider (TuS Weitefeld-Langenbach) haben als Verbandsranglistensieger den TTVR am Wochenende beim Bundesranglistenfinale vertreten. Der Trip nach Chemnitz ließ beide an ihre Leistungsgrenzen stoßen. Doch trotz Platzierungen im hinteren Drittel des Feldes war es für beide eine wertvolle Erfahrung. Dagegen überschritt Ex-TTVR-Spieler Dennis Müller alle Limits und sorgte mit seinem Einzug unter die besten Acht für die Überraschung schlechthin.

Annika Feltens hatte sich vor dem Bundesranglistenfinale ein ganz realistisches Ziel gesteckt: Die Regionalligaspielerin aus Mülheim-Kärlich wollte, wenn möglich, von den fünf Gruppenspielen zwei gewinnen. Dabei hatte sie gleich im zweiten Match eine Riesenüberraschung auf dem Schläger. Denn gegen die Bingener Erstligaspielerin Yuan Wan wurden die ersten drei Sätze alle mit nur zwei Punkten Differenz entschieden. Leider konnte Annika davon nur einen gewinnen und unterlag letztlich 1:3. „Im Mittelfeld der Gruppe bei einem Top48-Turnier zu landen ist durchaus möglich“, stellte die besonnene Defensivspielerin dann auch fest. Gegen Juliette Hoffmann drehte sie einen 0:2-Satzrückstand und war so ihrem Ziel auf einmal ganz nah. Denn gegen Amelie Rocheteau führte Annika Feltens schon mit 2:1 Sätzen. Trotz ordentlicher Offensivleistung musste sie nach 9:11 im fünften Satz ihrer Gegnerin doch noch gratulieren. Der 5. Platz in der Gruppe war für Annika Feltens kein Anlass, den Kopf hängen zu lassen. „Meine Leistungen waren zum Teil sehr gut. Leider waren aber auch ein paar Fehler zu viel dabei.“

Auch Yannick Schneider war vor Turnierbeginn klar, dass nur absolute Topleistungen in überhaupt in die Nähe eines Sieges bringen würden. Dennoch hatte sich der Oberligaspitzenspieler im ein oder anderen Spiel gute Chancen ausgerechnet. „Für mich war mit der Teilnahme bei einem solchen Turnier schon ein Traum in Erfüllung gegangen, weil ich so lange darauf warten musste“, erklärte Yannick Schneider. Die Gewissheit, unbedingt 100% abrufen zu müssen, erwies sich allerdings als zu große Hypothek. Yannick Schneider konnte nur ganz selten das Niveau der Verbandsrangliste erreichen, als er ohne Niederlage geblieben war. Immerhin knöpfte er Vorjahresfinalist Florian Schreiner den ersten Satz ab. Dennoch konnte sich der Westerwälder nie richtig frei spielen. „Bei der Verbandsrangliste hat meine Rückhand sehr gut funktioniert, und mit einem starken Passivspiel habe ich die Sicherheit für’s ganze Spiel gefunden. Hier war die Rückhand die Schwachstelle, und das haben meine Gegner gnadenlos ausgenutzt.“ Yannick Schneider verlor mehr und mehr das Selbstvertrauen und gerade in den Spielen gegen Kontrahenten auf ungefähr gleichem Niveau ging gar nichts. Gegen den Niedersachsen Schlie und den Hamburger Dittmar unterlag er 0:3 und stand am Ende ohne Sieg auf dem sechsten Rang seiner Gruppe. Seine Enttäuschung wandelte Yannick Schneider gleich wieder in neue Motivation um: „Früher war mein Ziel einmal bei Top48 mitzuspielen. Jetzt will ich einmal gut spielen beim Top48!“

Aufmunternd wirkte zudem, dass sein Freund Dennis Müller am Wochenende über sich hinaus gewachsen ist. Der vielfache Rheinlandmeister, der in dieser Saison für Mainz 05 an die Tische geht, spielte nach eigener Einschätzung „Das beste Turnier meines Lebens!“ Das belegen seine Resultate. In einer bärenstarken Gruppe spielte sich der gebürtige Höhrer auf einen kaum für möglich gehaltenen zweiten Platz. Bei drei seiner vier Vorrundensiege zeigte Dennis Müller dann sein bestes Tischtennis, wenn es in die Entscheidung ging. Denn die letzten Sätze gewann er alle mit den nötigen zwei Punkten Unterschied. Damit war das Selbstbewusstsein da, um richtig durchzustarten. In der Zwischenrunde schaltete der Ex-Grenzauer den Berliner Gözübüyük mit 12:10 im sechsten Satz aus. Im Achtelfinale folgte der größte Coup. Gegen den Vorjaresfinalisten und Zweitligaspitzenspieler Florian Schreiner lieferte Dennis Müller nicht nur einen gewohnt großen Kampf sondern spielte in allen Belangen herausragend und konnte einen der erklärten Turnierfavoriten in sieben Sätzen bezwingen. „Unfassbar!“ So charakterisierte Yannick Schneider treffend die Leistung seines Freundes.  Ganz kurz schien sogar das „Stockerl“ greifbar. Denn im Viertelfinale gegen Hermann Mühlbach führte Müller 2:1. Dann war allerdings der Tank leer und er unterlag mit 2:4.

Wir gratulieren dennoch zu dieser Platzierung unter den besten Acht in einem erlesenen Teilnehmerfeld.