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Jugendsport  

Tischtennis findet auch im Kopf statt: Jugendliche beweisen sich beim Deutschlandpokal

Koblenz/Dinklage/Bad Blankenburg. Der Deutschlandpokal Jugend wird unter Nachwuchstrainern gern als DER Strategie-Wettbewerb schlechthin bezeichnet. Nicht ohne Grund gibt’s für die beste Trainerleistung am Ende eine Coaching-Medaille. Das komplette Spielsystem des Mannschaftsturniers zu erklären, wäre an dieser Stelle wohl zu ausufernd. „Es ist hochkomplex, nicht nur für Laien: Ich habe das Gefühl, es gibt sogar Trainer anderer Landesverbände, die verstehen das System nicht in Gänze“, weiß Landestrainer Lucas Krenzer, der in diesem Jahr die Jungen 13 des Tischtennisverbands Rheinland-Rheinhessen (RTTVR) beim Deutschlandpokal betreut hat. Beim Turnier in Dinklage (Niedersachsen) die ganze Zeit an seiner Seite: Der Koblenzer Stützpunkttrainer Florian Enderlin, der sich die Betreuung der Mädchen 13 zur Aufgabe gemacht hatte. Parallel kämpften die Jungen 15 und Mädchen 15 in Bad Blankenburg (Thüringen) um den Titel. So viel vorweg: Für die Coaching-Medaille reichte es für alle RTTVR-Coaches am Ende nicht. Aber sowohl die Trainer als auch die jungen Athleten des RTTVR bewahrten während der Turniere einen kühlen Kopf. Und das, obwohl es vor allem beim Jugend 13-Wettkampf in Dinklage nicht an Herausforderungen und Unvorhersehbarkeiten mangelte – im Gegenteil.

Die erste kleine Überraschung gab es für die Mädchen 13 direkt zum Turnierauftakt. Unverhofft im starken A-Pool eingestuft, mussten sich Magdalena Breuer, Paula Beck (beide TTC Wirges) und Theresa Zabel (TV Laubenheim) direkt gegen die Auswahlmannschaften aus Hessen, Baden-Württemberg und NRW beweisen. Obwohl die drei Mädchen derzeit die Leistungsspitze ihrer Altersklasse im RTTVR bilden, gingen alle Aufeinandertreffen verloren. „Das waren schwierige Partien gegen Top-Mannschaften“, weiß Lucas Krenzer einzuordnen. Er lobt seinen Kollegen Enderlin: „Die Mädchen nach diesem Dämpfer aufzubauen, durch die Zwischenrunde zu führen und am Ende noch einen verdienten 6. Platz zu erkämpfen, das war klasse. Extrem gute Betreuung, gutes Coaching.“ Rückhalt des Erfolgs der Mädchen 13 war vor allem Magdalena Breuer, die ihre Noppen auf der Rückhand gezielt einsetzte und am Ende eine positive Bilanz errang.

Bei den Jungen 13 nahm Andrej Meier (VfR Simmern) die Rolle des Führungsspielers und Punktegaranten an und konnte, trotz eines schwierigen Turnierverlaufs für die Mannschaft, mit 9:1 eine persönliche Top-Bilanz vorweisen. Lediglich in einem Fünfsatzspiel musste er dem Gegner zum Sieg gratulieren. Auch die gesamte Mannschaft um Mika Korn (SV Eintracht Mendig), Mika Limbach (TuS Weitefeld-Langenbach) und Luca Hoffmann (SV Trier-Olewig) hatte die Sensation auf dem Schläger. Im Entscheidenden Spiel gegen die Auswahl aus Niedersachsen wollte es aber nicht für den großen Wurf reichen. Die Norddeutschen spielten anschließend um die Podiumsplätze, für die Auswahl aus Rheinland und Rheinhessen folgte hingegen eine leichte Abwärtsspirale.

Mika Korn, der am Samstagabend bereits kränkelte, fiel für den Sonntag komplett aus. Eine deutliche Schwächung, die die Mannschaft unter Führung von Lucas Krenzer nicht gänzlich kompensieren konnte. Nach einem abschließenden Sieg gegen die Berliner Auswahl reichte es am Ende aber noch zu einem halbwegs versöhnlichen 7. Platz für das Jungen-Vierergespann aus Rheinland und Rheinhessen. „Es war ein bisschen das Turnier der verpassten Chancen, aber auch ein mental sehr fordernder Wettbewerb“, wusste Landestrainer Lucas Krenzer im Nachgang einzuordnen. Als Bilanz des Wochenendes stehen einige sehr gute Spiele und mitunter starke Einzelleistungen. Trotz aller Herausforderungen wussten sich die Jungen Sportler und Sportlerinnen aus Rheinland und Rheinhessen mental und auch technisch zu beweisen.

„Alle haben zu jedem Zeitpunkt ihr Bestes gegeben. Egal ob am Tisch oder von der Bank, wo die Teamkollegen immer applaudiert und ordentlich Feuer gegeben haben“, lobt Lucas Krenzer das Mannschaftsgefüge sowohl bei den Jungen als auch den Mädchen. Auf dieser Stärke möchte das Trainerteam aufbauen und nun vor allem die taktische Platzierung im offenen Spiel trainieren. Mit noch mehr technischer Finesse ausgestattet, soll der nächste Deutschlandpokal dann kein Turnier der verpassten Chancen für die jungen Athleten werden, sondern ein taktischer Erfolg. „Mit etwas mehr Glück wäre das auch diesmal schon drin gewesen. Aber: Wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen“, lautete das versöhnliche, abschließende Fazit des Landestrainers.

 

Die ausführlichen Turnierergebnisse finden Sie anbei zum nachlesen.

 

Text: Tim Saynisch