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Sportentwicklung  

Ein Turniertag, wie er sein sollte: Verbandsentscheid der mini-Meisterschaften in Engers von Fairness geprägt

Romy Sieren und Noel Haupa fahren zum Bundesfinale nach Saarbrücken.

Engers. Am vergangenen Sonntag fand nicht nur der rheinland-rheinhessische Verbandsentscheid der mini-Meisterschaften statt, es war auch Muttertag. Entsprechend entspannt, fast schon familiär fiel die Stimmung in der Engerser Sporthalle aus, in der fast 90 Minis aus den Jahrgängen 2010 bis 2015 an 16 Tischen um Pokale, Urkunden, Sachpreise und auch die Qualifikation für das Bundesfinale spielten, das vom 2. bis 4. Juni in Saarbrücken stattfinden wird.

Die TTSG Torney/Engers hatte als austragender Verein für beste Bedingungen gesorgt und insgesamt 15 Helfer gestellt, die sich am Imbiss oder als Zählschiedsrichter einbrachten. Auch Eltern oder Betreuer einiger Minis übernahmen das Zählen, wenn die eigenen Schützlinge gerade nicht an der Platte aktiv waren. Die Turnierleitung rund um Anja Becker und Beate Weinand aus der Geschäftsstelle des Tischtennisverbandes Rheinland-Rheinhessen (RTTVR) zeigte sich sehr angetan vom Engagement aller Beteiligten. „Wir haben pünktlich begonnen und auch die nächste Runde kann ich wie geplant aufrufen. Mit dem bisherigen Verlauf des Tages bin ich sehr zufrieden“, zog Becker vor Beginn der zweiten Runde eine erste Bilanz.

In den Pausen zwischen den Runden immer sehr frequentiert: Der Ergebnisbildschirm, der zentral in der Halle neben der Turnierleitung aufgebaut worden war. Regelmäßig bildeten sich hier Menschentrauben aus Eltern, die verfolgen wollten, wie sich ihre Kinder bisher machten, und natürlich auch Minis, die die Spielausgänge der Kontrahenten studieren wollten. Denn wie bei den Erwachsenen auch, war ein großer Ehrgeiz unter allen Teilnehmern zu verspüren. Auch, wenn die Spanne hier sehr groß war.

„Einige Teilnehmer waren wirklich nur bei den Ortsentscheiden, dann beim Kreisentscheid und spielen hier ihr drittes Turnier. Andere waren zwischendurch auch bei anderen Veranstaltungen und haben weitere Erfahrungen gesammelt“, ordnete Weinand am Rande der Veranstaltung ein. Der Anspruch ließ sich hier und da auch schon aufgrund der Wahl der Spielkleidung erahnen. Während einige Minis in Freizeitkleidung spielten, hatten andere Trikots ihrer Lieblingsvereine übergestreift, während wiederum andere in kompletter Vereinsmontur aus Trikot, Hose und Trainingsanzug aus den 12 teilnehmenden Tischtenniskreisen angereist waren. Alle einte aber vor allem eines, der Spaß am Tischtennissport.

Das traf auch auf die Eltern, Geschwister und teilweise auch Großeltern zu, die sich auf der großen, sechsstufigen Tribüne in Engers zum Zuschauen versammelt hatten. Begeistert wurde gejubelt und angefeuert, in den Spielpausen dann aber beispielsweise auch mal eine Runde Uno oder Fangen gespielt. So harmonisch wie abseits des sportlichen Geschehens ging es auch an den Tischen zu. Lautes Schreien, Bandentreten oder Schlägerwürfe, wie man sie ja leider manchmal bei Turnieren der „Großen“ erleben muss, waren in Engers nicht an der Tagesordnung. „Heute ist so ein Tag, wo es eigentlich keinen Oberschiedsrichter braucht. Das bekommt die Turnierleitung auch alleine geregelt“, stellte Oberschiedsrichter Markus Hoffmann fest, der lediglich das ein oder andere Spiel am Tisch beobachtete, ansonsten aber einen ruhigen Tag verlebte.

Fachfragen, mit denen sich die Turnierleitung befassen musste, betrafen meist die „Basics“. Wer muss den Spielzettel abholen, wer zurückbringen? Warum spiele ich in dieser Altersklasse? Und: Wie fülle ich den Spielzettel richtig aus? Dies waren typische Fragen, die Anja Becker und Beate Weinand immer wieder klären mussten. Definitiv kein Fall für den Oberschiedsrichter. „Darauf hatten wir uns eingerichtet. Die Minis haben wenig Turniererfahrung, da ist es nicht schlimm, das ein oder andere auch zweimal zu erklären“, befand Weinand.

Dieser entspannte, von einer fast schon familiären Atmosphäre geprägte Verbandsentscheid der mini-Meisterschaften 2022/2023 war tolle Werbung für den Tischtennissport in Rheinland und Rheinhessen und wird in Erinnerung bleiben. Ebenso auch die strahlenden Sieger: Romy Sieren und Noel Haupa konnten sich für das Bundesfinale qualifizieren.

 

Text: Tim Saynisch

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