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Die Stunde der Haudegen

TTVR-Ehrenamtstreffen lässt alte Zeiten aufleben - Historische Zusammenkunft auf der Schönburg in Oberwesel

Oberwesel. So etwas nennt man wohl ein Familientreffen der ganz besonderen Art: Rund 60 mehr oder weniger alte Haudegen, die über Jahrzehnte das Geschehen im Tischtennis-Verband Rheinland gestaltet, geführt und somit geprägt haben, kamen an historischer Stätte zusammen, um alte Erinnerungen aufleben zu lassen, so manch eine der unzähligen Anekdoten rund um den Tischtennis-Sport zum Besten zu geben und um sich einfach mal wieder zu sehen. Vor allem Letzteres lag bei dem ein oder anderen verdienten TTVR’ler mitunter Jahrzehnte zurück. „Ehrenamtstreffen“ - unter diesem Namen lud der TTVR seine verdienten Recken auf die Schönburg nach Oberwesel ein. Und es sei vorweg gesagt: Es war großartig!

Gottfried Brubach, langjähriger Chef der Senioren im Verband, hatte eifrig in seinem Archiv und seinen Gedanken gekramt - und eine Liste derer zusammengestellt, die über Jahrzehnte hinweg den Tischtennis-Sport im Rheinland geprägt haben. Bei der Durchsicht wurde schnell deutlich: Hier kommt eine Tischtennis-Familie zusammen, welche die Leidenschaft für den Sport rund um den kleinen Zelluloidball im Blut trägt. Jeder für sich auf seine Art, jeder Einzelne so unschätzbar wertvoll!

Ob Kreisvorsitzender, Jugendwart, Sportwart, Seniorenwart, Vereinsmacher, Legenden des regionalen Tischtennis-Sports - das große Stelldichein der TTVR-Haudegen hatte so vielfältige Facetten samt eines riesigen Erfahrungsschatzes, dass es einfach Spaß machen musste. Diesem einmaligen Erlebnis auf der Schönburg konnte und wollte sich niemand entziehen. Und man braucht schon gar nicht hellseherische Fähigkeiten zu bemühen, um zu erahnen, wie viel Freude auch TTVR-Präsident Heinz-Alfred Fuchs verspürte, als er - der ebenfalls über Jahrzehnte den Verband geprägt hat und dies auch heute wieder tut - die langjährigen Weggefährten in Oberwesel begrüßen durfte.

„Es hat allen einen riesigen Spaß gemacht“, erzählt TTVR-Präsident Heinz-Alfred Fuchs. „Viele haben sich total gefreut, dass sie nicht vergessen worden sind. Da kam so manche alte Anekdote auf den Tisch, die unseren Sport so einmalig macht“, weiß Fuchs schon heute, dass diese Erstauflage des Ehrenamtstreffens nicht die letzte sein wird. Fuchs: „Das wiederholen wir auf jeden Fall.“

Und wer alles da war! Winfried Seifert, langjähriger Vorsitzender und Macher der TTF Asbacher Land sowie der gesamten Neuwieder Region; Manfred Gstetttner, mit 79 Jahren bis zum heutigen Tag Chef des beispiellosen TTVR-Aushängeschilds TTC Zugbrücke Grenzau , Sportwartikone Rolf-Jürgen Feuckert. Oder einer der ältesten Senioren in der Riege der Verbandshaudegen, Klaus Wassong (79), der über Jahrzehnte das Geschehen in der Tischtennis-Region Ahrweiler gestaltete - es war bunt gemischt an diesem denkwürdigen Tag in Oberwesel. Und ob Burgbesichtigung, das Schwelgen in Erinnerungen angesichts unzähliger Fotos und Presseartikeln vergangener Zeiten oder einfach das muntere Klönen über die vielen einmaligen Momente im Tischtennis-Leben der Ehrenamtler - die verdienten Helfer und Strategen des TTVR erlebten einen unvergessenen Tag hoch über dem Rhein. Und zogen allesamt ein gemeinsames Fazit, wie es sich für eine große Familie gehört: „Das wollen wir wieder machen.“

Und so ganz nebenbei taten die TTVR-Haudegen auch noch was Gutes für andere Menschen - sie gaben etwas ab, wie so oft während ihrer ehrenamtlichen Wirkungszeit. Dasein für andere - das war in all den Jahren so. In Oberwesel kam ein erquicklicher Betrag zusammen, um einem an Leukämie erkrankten Mädchen des SV Urmitz zu helfen. Auch hier setzten die alten Tischtennis-Recken ein starkes Zeichen: das man auch heute immer noch auf sie zählen kann.

Rainer Stauber