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Seniorensport  

RTTVR-Athleten erringen 13 Medaillen bei den Deutschen Einzelmeisterschaften der Senioren

Rekord-Verbandsdelegation in Ahrensburg sehr erfolgreich

Ahrensburg. Für einige Spielerinnen und Spieler aus der 26-köpfigen Delegation des Tischtennisverbandes Rheinland-Rheinhessen (RTTVR) war es der Höhepunkt ihrer bisherigen sportlichen Karriere: Vom 29. April bis zum 1. Mai 2023 fanden die Deutschen Tischtennis-Einzelmeisterschaften der Senioren in Ahrensburg  (Schleswig-Holstein) statt. Normalerweise zählt die Kleinstadt rund 34.000 Einwohner, an diesem ersten Maiwochenende  kamen insgesamt 562 Tischtennis-spielende Gäste hinzu. Und die Rekord-Delegation aus Rheinland und Rheinhessen – es war die größte des Verbands in der Turniergeschichte - konnte gleich mehrere Medaillen aus dem hohen Norden Deutschlands entführen.

„Der Turnierverlauf war für uns sehr erfolgreich. Am Ende stehen 4 Deutsche Meistertitel, 2 Vizetitel und insgesamt 7 Dritte Plätze. Ein tolles Ergebnis“, bilanziert Horst Scheel. Der Seniorensportbeauftragte des RTTVR bekleidete in Ahrensburg eine Doppelrolle: Einerseits war er Delegationsbetreuer für die Spielerinnen und Spieler aus Rheinland und Rheinhessen, gleichzeitig hauptamtliches und vom Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) bestelltes Mitglied des Schiedsgerichts. „Es waren drei anstrengende Tage, aber das Turnier war im Großen und Ganzen sehr gut organisiert“, berichtet Scheel. Gespielt wurde in der Sporthalle des Schulzentrums am Heimgarten sowie  in der Sporthalle der Selma-Lagerlöff-Gemeinschaftsschule. Hierauf bezieht sich auch die einzige Kritik des Seniorenbeauftragten in Bezug auf das Turnierwochenende: „Die beiden Spielorte lagen zu weit auseinander. Die Hallen trennten rund 1,5 Kilometer. Das hat das Coaching doch sehr erschwert.“

Doch auch ohne das Coaching Scheels, der in DTTB-Funktion am Samstag auch noch die alleinige Turnierleitung in der kleineren der beiden Hallen innehatte, konnten die RTTVR-Athleten überzeugen. Antje Bauer (CFT Sinzig) und Kornelia Braun (SG Langenhahn/Rothenbach) aus der Klasse Seniorinnen 55 konnten direkt bei ihren ersten Deutschen Meisterschaften einen Überraschungserfolg verbuchen. Für Bauer, die sich als Gruppenerste mit 3:0 Spielen und 9:2 Sätzen souverän durchgesetzt hatte, war in der Einzelkonkurrenz erst im Halbfinale Schluss, als sie sich der ehemaligen Bundesligaspielerin und späteren Deutschen Meisterin Maria Beltermann (WTTV) mit 1:3 geschlagen geben musste. Im Doppel erreichte sie mit ihrer Westerwälder Partnerin ebenfalls das Halbfinale.

Gleichermaßen souverän spielte Routinier Bernd Schuler (TTG Pellenz) auf, der sich sowohl in den Konkurrenzen Senioren 70 Einzel als auch im Doppel gemeinsam mit Gerd Werner (TTBW) über den Deutschen Meistertitel freuen konnte. Leicht hinter den Erwartungen zurück blieb hingegen die amtierende Weltmeisterin Heidi Wunner (SV Rheinbreitbach) im Seniorinnen 80 Einzel. Hier unterlag sie bereits im Viertelfinale Ruth Schneider (WTTV) in einem knappen Spiel mit 2:3 Sätzen. Doch der Ärger darüber war schnell verflogen, konnte sich Wunner am Ende doch noch über den Doppel- sowie Mixed-Titel in ihrer Altersklasse freuen und sich so zwei von drei möglichen Goldmedaillen sichern.

Darüber freute sich übrigens nicht nur die Spielerin selbst, sondern die gesamte Delegation. Mehr noch: Sogar die Spielerinnen und Spieler aus den anderen südwestdeutschen Verbänden PTTV und STTB feuerten die Spieler aus Rheinland und Rheinhessen an, wenn keine direkten Duelle mehr zu erwarten waren. „Das Konkurrenzdenken aus früheren Zeiten war passé, der Kontakt zu den anderen Verbänden hervorragend. Das galt übrigens nicht nur für die Zeit in der Halle. Wir waren im selben Hotel untergebracht, die Spieler sind teilweise zusammen Essen gegangen“, berichtet Scheel, der auch vom Besucheraufkommen aus Ahrensburg selbst begeistert war. „Die Tribüne war immer voll, natürlich vor allem am Finaltag. Die Atmosphäre war großartig“, schwärmt der Seniorensportbeauftragte des RTTVR.

Weniger begeistert zeigt sich Scheel allerdings vom Anreisestress. „Wir haben rund 10 Stunden hin gebraucht und etwa sechseinhalb Stunden zurück. Einige Verbände sind sogar 13 Stunden angereist. Das war natürlich dem Reiseverkehr am verlängerten Wochenende geschuldet“, bilanziert er. Höhere Gewalt, für die niemand die Schuld trägt. Dennoch hofft Scheel für nächstes Jahr auf einen nähergelegenen Austragungsort, wo am besten eine große Halle zur Verfügung steht.  Scheel möchte wieder mit einer möglichst großen Delegation antreten: „Ich denke, 18 Teilnehmer sind in 2024 realistisch.“

Text: Tim Saynisch

 

Alle Ergebnisse sind HIER zu finden.

 

 

 

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