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Jugendsport  

Auftaktveranstaltung Talentiade 2022

Zwölf Kinder fanden den Weg nach Irsch

Klackernde Bälle, quietschende Füße auf dem Hallenboden und sich über Punktgewinne freuende Kinder sind zu hören, wenn man die Sporthalle in Irsch betritt. Bei der Talentiade wird gerade Wettkampf gespielt. 

Zwölf Kinder haben den Weg zur Auftaktveranstaltung der rheinland-pfälzischen Talentsichtungsaktion gefunden. „In Anbetracht der durch die Pandemie eingeschränkten Möglichkeiten der Sportvereine in den letzten Jahren ist das eine ganz ordentliche Zahl“, lässt sich Felix Füzi, Verbandstrainer des RTTVR, entlocken. Dann ruft er die Spieler zusammen und befragt diese, welche Möglichkeiten sie gefunden haben, um den Gegner auszuspielen. 

Man könne seinen Gegner von einer Ecke zur anderen jagen, erklärt einer und wird vom Trainer bestätigt. „Wenn einer aber schon auf dem Weg in die andere Ecke ist, lohnt es sich auch noch einmal in die gleiche Ecke zu spielen“, ergänzt der blonde Niklas, der sich beim Wettkampf mit starker Rückhand präsentiert hat. Auch er wird vom Trainer bestätigt, der den Kindern für die nächsten Runden auf den Weg gibt, dass sie nun herausfinden sollen, wie man es verhindern könne ausgespielt zu werden. Dann flitzen sie an die Tische und es geht weiter.

Morgens starteten die Trainer, Felix Füzi und Landestrainer Lucas Krenzer leiten die Sichtung, nach einer Vorstellungsrunde mit schwierigen koordinativen Übungen. „Uns geht es auch darum herauszufinden wie die motorischen Fähigkeiten bei den Kindern ausgeprägt sind“, erklären sie. Sie versuchen viele der Trainingsinhalte spielerisch durchzuführen, daher wurde auch das Schnelligkeitstraining in Form eines Fangspiels gestaltet. - Als es dann an die Tische geht und die ersten Bälle gespielt werden dürfen, geht man ebenfalls so vor und testet damit die Fähigkeit der jungen Talente zur genauen Platzierung der Spielgeräte. Und obwohl das allen viel Spaß gemacht hat, scheint der Wettkampf für die Kinder jetzt der Höhepunkt zu sein. „Genau so soll es sein, schließlich trainieren wir genau für diese Vergleiche mit anderen“, erklärt Felix Füzi und beobachtet das Geschehen an den Tischen wieder.

Die Talentiade soll den Verbänden in Rheinland-Pfalz helfen begabte Mädchen und Jungen früher zu erkennen und in ihre Förderstrukturen einzubinden. Dazu arbeiten der Tischtennisverband Rheinland/Rheinhessen und der Pfälzische Tischtennisverband eng zusammen. Koordiniert wird diese Kooperation durch Landestrainer Lucas Krenzer, der für beide Verbände tätig ist.

Für die sechs regionalen Sichtungen können sich alle Kinder, die nach dem 01.01.2011 geboren sind, anmelden. Wer positiv aufgefallen ist, wird von den Trainern zur 2. Stufe der Talentiade eingeladen. Diese findet dann schon zentral statt, d.h. aus ganz Rheinland-Pfalz kommen alle Eingeladenen für ein Wochenende zusammen nach Bad Marienberg um gemeinsam zu trainieren. Die Besten dort qualifizieren sich dann für die 3. Stufe, die um eine Übernachtung erweitert, dann einige Monate später stattfinden wird.

Das Projekt, das 2019 zum ersten Mal durchgeführt wurde, trägt bereits Früchte. Einige der über die Talentiade gesichteten Talente starten schon auf nationalen Veranstaltungen für die rheinland-pfälzischen Verbände. 

Aber nicht nur für den Spitzenbereich ist die Talentiade gedacht. „Uns ist es auch wichtig, den regionalen Stützpunkten schon früh die Kinder zuzuführen, damit die Grundlagen schon in jungen Jahren gelegt werden können und wir das Niveau in der Breite verbessern können“, erklärt Felix Füzi einen wichtigen Baustein des Konzepts. Dabei gebe es noch starke regionale Unterschiede, da der Erfolg maßgeblich vom Engagement der Beteiligten vor Ort abhänge.

Hier in Irsch endet der Wettkampf und zum Schluß wartet die letzte Herausforderung auf die Kinder. Ein zwölfminütiger Dauerlauf steht an. Die Trainer wollen sehen, wer fit ist und bereit ist an seine Grenzen zu gehen. Die in der vorgegebenen Zeit erreichten Runden werden gezählt. Also wird noch einmal geflitzt, noch einmal legen sich die Kinder ins Zeug. Einige gehen zu schnell an, müssen dann ihre Geschwindigkeit reduzieren, laufen aber weiter. Andere laufen stoisch im eigenen Tempo, egal wer sie überholt. Am Ende haben es alle geschafft, sind alle geschafft.

Nach kurzer Erholung verabschieden sich die Trainer von allen, finden lobende Worte. „Eine wirklich gute Gruppe hier in Irsch, mit den Kindern kann man gut arbeiten. Wir werden bestimmt den ein oder anderen zur 2. Stufe einladen“, beschließt Felix Füzi den Tag und bedankt sich dann noch bei Elmar-Georg Konrath, eine der wichtigen engagierten Personen, der die Talentiade wiederholt nach Irsch geholt hat. Auch die Kinder sind glücklich, es hat allen Spaß gemacht, wie sie erklären. Einige sagen, dass sie jetzt motiviert sind im Verein noch besser und mehr zu trainieren. So soll es sein!

Man darf gespannt sein, wie die anderen regionalen Sichtungsveranstaltungen der Talentiade laufen werden. Weiter geht es am 19.06. in Bad Ems. Anmeldungen sind noch möglich.